Startseite Vier Jahrhunderte jüdische Geschichte in Oldersum
1606 bis 1940
Ein Beitrag zur Geschichte der Juden in Oldersum
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1806 bis 1813/1815
Französische Zeit

Nach der Niederlage der preußischen Armee wurde der König gezwungen, alle Gebiete westlich der Elbe abzutreten. Napoleon überließ Ostfriesland 1807 seinem Bruder Ludwig, 1811 wurde das Königreich Holland mit dem dazugehörigen Ostfriesland mit dem französischen Kaiserreich vereint.

Mit der holländisch-französischen Besatzung verbesserte sich die Lage der Juden schlagartig. Mit den freiheitlichen Gesetzen wurden die Juden den übrigen Bürgern gleichgestellt - aber nur für kurze Zeit.

Bis 1811 gab es in Ostfriesland keine Zivilgesetzgebung bezüglich des Familiennamens. Dieses wurde erst in der Zeit der französischen Besatzung eingeführt (Code Napoléon/Code civil, frz. Zivilgesetzbuch unter Napoleon I.); später gab es Anordnungen der hannoverschen und preußischen Regierungen bezüglich der Führung eines einheitlichen Familiennamens und der Zivilehe.

Im "Register vom Bürgerstande der Commune Oldersum" von 1811 wird genannt:

Isaak Moses Cohen, Schlachter (geb. 16.10.1741)

Nach der sich abzeichnenden Niederlage der französischen Truppen und dem Vertrag mit Rußland 1812 begann die Befreiung von den Besatzern. Im November 1813 trafen Kosaken in Aurich ein und die Befreiungskriege begannen. Kurze Zeit lebten die ostfriesischen Juden wieder in preußischen Rechtsverhältnissen (1813-1815), die sich durch Reformen von Stein und Hardenberg liberalisiert hatten - auch in Preußen hatte man nun den Juden bürgerliche Rechte zuerkannt. Preußen trat dann im Vertrag von Reichenbach Ostfriesland an Hannover ab.

  
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