North-Sea-Cycle-Route
- Nordseeküsten-Radweg - Nordseeküstenradweg
Mit
dem Fahrrad rund um die Nordsee
Am
5. Mai 2001 wurde die rund 6000 km lange Northsea-Cycle-Route
eröffnet.
Achtung: Die Fähre von
Lerwick (Shetland Islands) nach Bergen hat 2008 den Fährverkehr
nicht mehr aufgenommen. Wahrscheinlich ist es notwendig von
Bergen über die Faroe Islands (Torshavn) nach Schottland
(Scrabster) zu gelangen.
Geografisches
Hintergrundwissen zur Northsea-Cycle-Route:
Das Küstengebiet der Nordsee ist in besonderem Maße
dynamischen Entwicklungen unterworfen. Gründe dafür
sind: Lage des Meeresspiegels, Tidenhöhe, Meeres-
und Flutströmungen, Vegetation u. a. im Wattenmeer,
von Menschen durchgeführte Eingriffe wie z. B. Eindeichungen
etc..
Im Zuge der Entwicklungen kam es im Nordseeküstenbereich
zur Bildung bestimmter Landschaftsformen wie: Kliffs,
Riffen, Strandwällen, Barriereinseln, Platen, Sandbänke,
Dünen, Moore, Marschen und Flussmündungstrichter.
Auf den Orkney- und Shetlandinseln sind
die Küsten durch Kliffs, impulsante
Fjorde und tief
eingeschnittenen Buchten gekennzeichnet. Die schottischen
Highlands von Dunnet Head bis Aberdeen sind mit
rot gefärbte Sandsteine (Eisenverbindungen) aufgebaut
(Old Red Sandstones oder Old Red). Diesen Aufbau finden
wir auch auf den ca. 70 Orkney- und ca. 100 Shetland-Inseln.
Deutlich sind die Landschaftsformen zu erkennen, die durch
Gletscher und Schmelzwasserströme der Eiszeiten entstanden.
Durch die nacheiszeitlichen
Erwärmungen schmolzen die Eismassen und das Meer
drang in Richtung der heutigen Küste. So wurden die
Küsten Südnorwegens, die Shetlands,
die Orkneys und Schottlands,
die während der Eiszeit von starken Eismassen bedeckt
waren durch die Druckentlastung gehoben. Die Kippachse
zwischen Hebungs- und Senkungsgebiete verläuft durch
Dänemark und Südengland.
Während der Eiszeiten hatten die Eismassen die Landmassen
der nördlichen Bereiche gedrückt, während
der Eisrandbereich im Festlandküstenraum etwas hochgewölbt
wurde. Bei den überfluteten eiszeitlich überformten
Felslandschaft in Westschweden und Südnorwegen spricht
man von Schärenküste. |
Northsea-Cycle-Route
Streckenlänge in den verschiedenen Nationen
- Deutschland 907 km
- Dänemark 801 km
- Schweden 396 km
- Norwegen 1130 km
- Schottland 1242 km
- England 1057 km
- Niederland 406km
Logo Northsea-Cycle-Route
Jeweils Nationale Fernradwege
wurden in das Gesamtnetzt eingegliedert. |
Der Entstehung nach gehört
der Jadebusen wie der Dollart, die nordniederländische
Lauwerszee und das Ijsselmeer an der südlichen
Nordsee zu den Meeresbuchten, die während
der großen Sturmfluten des hohen Mittelalters einbrachen.
Beiderseits der Elbmündung
erfolgt die symmetrische Anordung der Strandwälle,
Barriereinseln
und Sandplaten durch das Zusammenwirken von Wellenenergie
und Tidenhub.
Die Gezeiten im Gebiet der Northsea-Cycle-Route
An der Küste der Nordsee lassen sich
interessante Erscheinungen beobachten. Der Wasserspiegel
steigt zweimal am Tag um zwei bis dreieinhalb Meter an.
Zu diesem Zeitpunkt ist das Watt überflutet. Dieses
Ereignis nennt man Flut. Hochwasser (auch Tidehochwasser)
ist der höchste Wasserstand. Genauso wie das Wasser
kommt, fließt es auch wieder zurück. Dann herrscht
Ebbe. Weite Gebiete fallen dann trocken. Den tiefsten
Stand, den das Wasser erreicht, nennt man Niedrigwasser
(auch Tideniedrigwasser). Die Ausprägung der Gezeiten
(Ebbe und Flut) ist an den unterschiedlichen
Orten der Nordseeküste sehr different. Die Flutwellen
werden nicht in der flachen Nordsee erzeugt, sondern stammen
aus dem Atlantik und schwingen in die Nordsee.
|
Eine um Schottland herum vor der englischen
Küste nach Süden verlaufende Flutwelle erreicht mit
einer 12-stündigen Verspätung die Deutsche Bucht.
Zurücklaufend trifft sie vor der nordfriesischen und jütländische
Küste mit den Ausläufern der folgenden Flutwelle zusammen
und dreht wieder ab. Wir sprechen deshalb von einer Drehtide
vor der jütischen Küste. Im Drehpunkt gibt es keinen
Tidenhub. In den trichterförmigen Buchten gibt es den höchsten
Tidenhub. Grafik sh. unten >>
Teilstrecke:
Ostfriesland / Friesland - westlich
des Jadebusens, Niedersachsen
In
Ostfriesland führt die Strecke durch das nördliche
Rheiderland über Bunde nach Weener. Weener ist
ein Knotenpunkt vieler Radwanderwege wie der Dollard-Route,
der Northsea-Cycle-Route und der Fehnroute. Das ostfriesisches
Hafenstädchen Weener ist geprägt vom holländischen
Baustil. Das nördliche Rheiderland ist ein weites
Land mit viel Horizont, mit viel Wasser, mit kleinen
Dörfern an Deichhängen gelegen, mit Windmühlen
(auch unter N.N.), mit imposanten Backsteinkirchen und
mit ehemaligen Ziegeleien. Die Wasserschöpfmühle
Wynhamster Kolk wurde 1804 als Erdholländer gebaut
und dient der Entwässerung des Wynhamster Kolks,
der mit 2,51 Meter unter NN liegt.
|
Kennzeichnung
der NSCR
In Ostfriesland und Friesland
ist die NSCR ausgezeichnet ausgeschildert. Weitgehend
kann sie ohne Kartenmaterial gefahren werden. In den
Städten mangelt es häufiger an Ausschilderungen. |
Das
Wasser wird in den höher gelegenen Kanal - Sieltief -
gepumpt. Insgesamt liegen mehr als 50 qkm des Rheiderlandes
liegen unter NN. Lange wurde erfolglos mit Neuendorf in Schleswig-Holstein
gestritten, ob es der tiefste Punkt Deutschlands ist. Neuendorf
ist mit 3,54 m unter NN, das katasteramtlich festgestellt
wurde, tiefster Punkt Deutschlands. Immerhin befindet sich
im Wynhamster Kolk der tiefste Punkt Niedersachsens.
Ein
kleiner Abstecher von der Route ist jedoch erforderlich. Die
Häuser des Straßendorfes Ditzumerverlaat scheinen
mit dem alten Dollartdeich verwachsen zu sein. Das
nördliche Rheiderland ist eingeschlossen zwischen Ems
und Dollart. Die NSCR verläuft vorwiegend an der Ems.
links: Ziegeleimuseum, Midlum; mitte: Emsfähre
Ditzum-Petkum; rechts: Kirche Petkum
Die
Ems wird mit der Fähre bei Ditzum überquert. Beim
Dollarteingang im Westen Ostfrieslands befindet sich das 500
m lange Emssperrwerk, dass die Flexibilität des Schifffahrtsweges
Ems gewährleisten und Sturmflutschutz bieten soll. Wichtiger
Grund für den Bau des Sperrwerks war die Überführung
der Kreuzfahrtschiffe, die in der Meyer-Werft in Papenburg gebaut
werden und mit großem Medienauflauf und Zuschauerandrang
über die etwas flache Ems in die Nordsee gelangen müssen.
Umweltschutzproteste blieben weitgehend unberücksichtigt.
Einige Flächen beiderseits der Ems wurden renaturisiert
(u. a. beim Ziegeleimuseum in Midlum).
Der
Emder Hafen ist aufgrund seiner kleinen Seeschleusen und der
geringen Fahrwassertiefe nur eingeschränkt konkurrenzfähig.
Nationale Bekanntheit erhielt Emden durch die Nannensche Kunsthalle.
Mit den vielen Brücken und Wasserläufen in der Stadt
bezeichnet sich Emden auch als das Venedig des Nordens. Es fehlen
allerdings die alten historischen Gebäude mit holländischem
Einschlag, die im II. Weltkrieg vollständig zerbombt wurden.
In der Krummhörn ist das malerische Greetsiel mit dem Kutterhafen,
den Zwillingsmühlen und den engen Gassen mit holländischem
Einschlag einer der bedeutendsten Touristenorte Ostfrieslands.
Ganz in der Nähe steht der rot gelbe Pilsumer "Otto-Leuchtturm".
Im
Wurtendorf Rysum finden wir in der Kirche die
älteste bespielbare spätgotische Orgel Deutschlands.
Die Wurt oder Warft Rysum zeigt modellhaft eine Wurtensiedlung
mit radial angeordneten Bauernhöfen. Wurtendörfer
werden siedlungsgeografisch in Rundwurtendörfer und Straßenwurtendörfer
unterteilt. Auf OstFrieslands Altmarschgebieten finden Sie viele
Wurtendörfer. Vorgeschichtliche Flachsiedlungen wurden
mit dem Ansteigen des Meeresspiegels schichtweise mit Marschenklei
aufgehöht und flächenmäßig vergrößert.
Das unter NN liegende Sietland blieb weitgehend unbesiedelt.
Eine Anzahl von Wurtendörfern haben auch nach der Errichtung
fester Deiche ihre alte Form beibehalten. Musterbeispiele für
diese Siedlungsstruktur sind die beiden Ortschaften Rysum (westlich
von Emden) und Ziallerns (nördlich von Jever).
links: Leuchtturm Pilsum; mitte: Zwillingsmühlen
Greetsiel; rechts: Orgel in der Ludgerikirche Norden
Über
Marienhafe mit dem Störtebekerturm geht es nochmals
zur Leybucht und durch die Westermarsch nach Norden-Norddeich.
Die Leybucht ist
der Rest eines mittelalterlichen Meereseinbruchs und erreichte
mit der Dionysiusflut vom 9.10.1374 seine größte
Ausdehnung. Die Stadt Norden hatte nun über die offene
Leybucht und durch das natürliche Norder Tief Zugang
zum Meer. In Norden steht der einzige dreischiffige Sakralbau
in der Art gotischer Kathedralarchitektur Ostfrieslands
mit einer Arp Schnitger Orgel. Die Seehundstation in Norddeich
peppelt verwaiste kleine Seehunde und Robbe (Heuler) auf,
um sie nach erfolgreicher Aufzucht wieder in Freiheit
zu lassen (Auswildern). Von Norden-Norddeich ist es am
einfachsten eine Inselfahrt zu unternehmen. Die Ostfriesische
Insel Norderney
(Barriereinsel)
wird fast stündlich von Fährschiffen angefahren.
Auf der Insel befinden sich einige Campingplätze.
Die 14 km lange und 2 km breite Insel hat über 100
ha Dünenlandschaft, Strände von 350 ha und Salzwiesen
von ca. 500 ha. Ganze Straßenzeilen aber insbesondere
die Moltkestraße weisen spätklassizistische
Baustile auf.
Eine
Rarität und gleichzeitig positive Überraschung
ist die Zwischenzone im Nationalpark niedersächsisches
Wattenmeer beim kleinen Ort Hilgenriedersiel. |
Ostfriesische
Inseln
die Barriere-Inseln
"Nach der von Barckhausen (1969) entwickelten
Platen-Hypothese
sind die Barriere-Inseln allein aus dem Kräftespiel
von Strömungen, Seegang und Wind entstanden. Sie
haben sich hiernach vom Entwicklungsstadium periodisch
überfluteter Sandplaten, zu teilweise hochwasserfreien
Standwällen bis zum Endstadium Dünen tragender
Inseln entwickelt. Dabei kommt dem Ausblasen von Sand
aus dem nassen Strand und der dadurch eingeleiteten Dünenbildung
größte Bedeutung zu."
aus: Hansjörg Streif; Sammlung Geologischer
Führer; Nr. 57; Das Ostfriesische Küstengebiet;
S. 116 |
Seehundstation Norddeich; Salzwiesen Hilgenriedersiel
Dort
gelangt man über einen einfachen Fußweg durch die
Salzwiesen zum Badeplatz an der Salzwiesenkante (s. Foto links).
Es gibt keinerlei Tourismusinfrastruktur und entsprechend erholsam
kann der Besuch sein. Die Salzwiesen dienen gleichzeitig als
Liegewiesen. Das Watt ist ein Mischwatt mit hohem Sandanteil.
Angrenzend wurden Renaturalisierungsflächen als Ausgleich
für Baumaßnahmen in der Leybucht geschaffen.
Eine
weitere tideunabhängige Fähre verkehrt zwischen Bensersiel
und Langeoog. Die anderen
Fährverbindungen zu den ostfriesischen Inseln sind (bis
auf Borkum mit der langen
Schiffspassage) gezeitenabhängig und haben somit keinen
festen Fährplan. Sollten Sie die Zeit und die Möglichkeit
haben, so machen Sie eine unvergessliche Wattwanderung
zu einer der Inseln Spiekeroog, Langeoog, Baltrum
oder Norderney. Die einfachste Tour geht nach Baltrum, die schönste
nach Spiekeroog mit dem
attraktiven Inseldorf. Die Wattwanderung nach Baltrum ist leicht
im nicht tiefen Schlick zu laufen und die Fährrückfahrt
führt zum Ausgangspunkt nach Neßmersiel zurück.
Eine Besonderheit ist die Trinkwasserversorgung vieler ostfriesischer
Inseln mittels einer Wasserlinse.
Über
die Sielhafenorte Bensersiel,
Neuharlingersiel
mit den aufgeschütteten Stränden radeln wir
am Deich entlang nach Carolinensiel
mit dem Sielhafenmuseum
und historischem Hafen.
Die Sielhafenorte entstanden an den tief
eingeschnittenen Buchten an der Nordseeküste. Nach
der Eindeichung um 1000 n. Chr. konzentrierte sich die
Schifffahrt zwangsläufig an den Deichdurchlässen,
den Sielen. An den Sielen münden die Tiefs, die der
Entwässerung der Marsch dienen. Zu diesen schiffbaren
Gewässern gehören die Außentiefs, die
sich seewärts hinter den Schleusen befinden. Nur
hier war das Erreichen der Küste aufgrund der Wassertiefe
möglich
Von Harlesiel
geht es weiter an der Goldenen Linie (alte Grenzziehung
zwischen Friesland und Ostfriesland) über das Wurtendorf
Ziallerns nach Jever.
Das Schloss ist Mittelpunkt der Marienstadt. Nächste
Stationen sind das malerische Hooksiel
und die Stadt Wilhelmshaven.
Wilhelmshaven
ist eine Marienestadt mit schachbrettartigem Grundriss.
Eine Wilhelmshavener Visitenkarte ist der Südstrand.
Der einzige Südstrand an der deutschen Nordseeküste
ist in charakteristischer Backsteinarchitektur angelegt
worden. Hier finden Sie viele Cafes und Kneipen. Im Stadtnorden
befindet sich ein großes Kavernenfeld mit mächtigen
Salzstöcken, die ausgesolt wurden und mit Ölreserven
gefüllt sind. Wilhelmshaven ist eine Stadt mit sehr
hohem Grünflächenanteil. Hier können Park-
und Gartenliebhaber - und natürlich auch andere Liebhaber
- im Rosarium am Stadtpark,
Botanischen Garten an der Gökerstr. sowie Störtebeker
Park durchaus erholsame Stunden verbringen. |
Wasserlinse
am Bsp. Langeoog
Obwohl Langeoog vom Salzwasser der Nordsee
umgeben ist, befindet sich im Inselkern ein Süßwasservorkommen,
dass je nach Dünenhöhe unterschiedlich groß
ist. Es ist ein uhrglasförmig
aufgewölbter Grundwasserkörper. Seitlich und
in der Tiefe wird dieser Körper durch eine Brackwasserzone
(2 - 3 m Breite) vom Salzwasser abgeschottet. Das Grundwasser
dieser Linse resultiert allein aus Niederschlägen.
Da Süßwasser leichter ist als Salzwasser schwimmt
das Süßwasser wie ein Fettauge auf dem Salzwasser.
Diese Süßwasserlinse versorgt
die gesamte Insel mit Trinkwasser. Es wird zum Wasserwerk
gepumpt und dort aufbereitet. Probleme bereitet die Versorgung
der Insulaner und der Gäste im Sommer. 330.000 qm
Wasser werden im Jahr auf Langeoog verbraucht. Verschärfend
zum höheren Verbrauch im Sommer kommt, der niedrigere
Niederschlag zum Auffüllen der Linse in den Sommermonaten. |
links: Schloß Jever; mitte: K-W-Brücke, WHV; rechts:
Feuerschiff Weser, WHV;
Es
folgt Neustadtgödens
mit den 5 konfessionsverschiedenen Kirchen. Ehemals war
Neustadtgödens Hafenort am Jadebusen bzw. Schwarzen
Brack. Mit dem Abschluss eines Vergleichs zwischen der
Herrlichkeit Gödens und der Gräfin Anna von
Ostfriesland wurde 1544 die Voraussetzung für eine
große Eindeichungsmaßnahme am Rande des “Schwarzen
Bracks” geschaffen. Das neu gelegte Siel wurde die
Keimzelle von Neustadtgödens. Zuvor hatten schon
einige Glaubensflüchtige der so genannten Täuferbewegung
in Gödens Zuflucht gefunden. Zu den Bauarbeiten wurden
Holländer angeworben, von denen viele ebenfalls dieser
religiösen Bewegung angehörten. Die reformierte
Herrlichkeit Gödens war umgeben von lutherischen
Gebieten. Der calvinistische (reformierte) Franz Ico von
Frydag heiratete 1639 die Katholikin Margarethe Eilisabeth
von Westerholt aus dem Gelderland. Nach dem Tod von Franz
Ico übernahm Haro Burchard von Fridag die Herrlichkeit
Gödens. Das alte Schloss Gödens brannte 1669
ab. 1671 wurde von Freiherr Haro Burchard v. Frydag das
Wasserschloss in seiner jetzigen Form aufgebaut.
Durch
die Zeteler Marsch und Zetel mit der für OstFriesland
typischen Quaderkirche führt die Northsea-Cycle-Route
zum Nordseebad Dangast, Varel
und Varelerhafen mit
den reichhaltigen Fischangeboten. Dangast, das durch die
"Brücke"-Maler bekannte Nordseebad, liegt
auf einem Geestrücken. Bei einer Tasse Kaffee + einem
Stück Rharbaberkuchen hat man am alten Kurhaus
einen herrlichen Blick auf den Jadebusen mit den Kunstwerken
am Strand bzw. im Watt. |
Marsch
Als Marsch werden Anschwemmungsgebiete an Flachküsten
mit starken Gezeiten bezeichnet, die aus Feinsanden und
Schlick bestehen.
Moor
Moore sind Anhäufungen von Pflanzenresten, die durch
Sauerstoffmangel in Nässegebieten nur unvollständig
zersetzt (verfault) sind. Sie bauen sich aus unterschiedlichen
Torfschichten auf.
Geest
Den Kern Ost-Frieslands bildet eine sandige Altmoränenlandschaft,
die in Nordwestdeutschland als Geest bezeichnet wird.
Sie erreicht in Ost-Friesland maximal 18,5 m NN und fällt
nach Westen, Osten und Norden ab. Die Geestgebiete waren
ursprünglich mit sehr ausgedehnten Hochmooren bedeckt,
die sich in der Weichsel-Nacheiszeit gebildet haben. |
Dangast
gehört neben Duhnen und St. Peter Ording zu den wenigen
Orten an der deutschen Nordseeküste, wo der Geestrücken
bis zur Wasserkante reicht (Steilküste). Die Geest
ist hier der natürliche Schutz vor Sturmfluten und macht
einen Deichbau überflüssig.
Nach und nach wurden weitere fruchtbare
Marschgebiete des Schwarzen Bracks zwischen
Neustadtgödens und Dangast eingedeicht. Mit dem Cäciliengroßen
(1844), dem Idagroden (1880) und dem Petersgroden (1852) wurde
die heutige Küstenlinie erreicht. Je jünger die Marschgebiete
sind, desto höher liegen sie. Am Friedeburger Tief liegen
die Flächen 1,3 m unter NN während sie in Petersgroden
2,25 m über NN liegen. Diese sogenannten Poldertreppen
entstand durch Meeresablagerung, die durch den Anstieg des Meeresspiegels
immer höher wurden. Die Entwässerung wird durch den
Anstieg erschert, da das Wasser hochgepumpt werden muss.
Die
Besucher des beschaulichen Kuriositätenmuseums Spijöök
werden am Vareler Hafen in die Welt der Mythen und Seemannslegenden
entführt. Am Varelerhafen haben wir mit ca. 3,70 m den
höchsten Tidenhub an der deutschen Nordseeküste. Mehrfach
gelangen wird auf diesem Tourabschnitt an den Jadebusen. Er
entstand als Folge von Deichbrücken der Strumfluten von
1164 (Julianenflut) und 1362 (Marcellusflut). Große Teile
der Überschwemmungsgebiete des alten "Schwarzen
Bracks" wurden durch Eindeichung wieder gewonnen, so
auch die Zeteler Marsch. Mit jeder Tide strömen ca. 450
Mill qm Wasser in den Jadebusen ein und aus, das z. T. durch
einen 5 km langen Leitdamm in die Fahrrinne gelenkt wird. Am
alten Kurhaus in Dangast wird sichtbar, dass das Wasser bis
an die Geestkante vorstößt.
links: Welle über die Mauer, WHV, mitte: Kaiser-Butjatha-Thron,
Dangast; rechts: Spijöök, mit russischen U-Boot
Die
Route ist durchgehend gut ausgeschildert. Die Fahrwege sind
verkehrsarm und in gutem Zustand.
Übernachtungsmöglichkeiten
an der Northsea-Cycle Route
Teilstrecke:
östlicher Jadebusen, Niedersachsen
Östlich
des Jadebusens folgen Seefeld mit dem Kulturzentrum Seefelder
Mühle und das schwimmenden
Moor, Butjadingen mit Eckwarderhörne, Eckwarden, Tossens
mit dem Nordsee Tropen Parc und Fedderwardersiel (Bootsausflug
mit der MS Wega II in das Wattenmeer).
Kulturzentrum
Seefelder Mühle mit dem Mühlencafe
und Mühlenladen. Aktivitäten: Musik, Theater und Kunst,
Märkte und Aktionen. Aktuellen
Veranstaltungen. Genießen im Schatten der Mühle
eine Tasse Kaffee und den selbstgebackenem Kuchen oder das Frühstücksbuffet.
Geöffnet von Juni bis September. Ein Naturschutzgebiet
besonderer Art ist Kleihörne bei Sehestedt. Es ist das
einzige Außendeichsmoor der Erde. Dieser Rest des abbrechenden
Hochmoores schwimmt auf, wenn Sturmfluten 3,25 m über NN
erreichen. Es wird dann unter dem schwimmenden Moor Schlick
abgelagert
25
Tonnen wiegen die Findlinge für die Eiszeit-Skulptur des
Bildhauers Eckart Grenzer, 15 Tonnen der schwerste Einzelstein
im Projekt "Kunst
am Deich". Alle Skulpturen befinden sich an der Sielroute
von Eckwarderhörn bis Wapelersiel.
Kurz nach der Deichüberquerung in Eckwardersiel
und der Butjatha-Skulptur (oben links) gelangen Sie binnendeichs
zu einer sehr interessanten Wasserstelle mit vielfältiger
Vogelwelt. Säbelschnäbler, Austernfischer, Bläßhühner,
Teichhühner, Kormorane verschiedene Möwen und Enten,
Schwäne, Störche und sogar einen Flamingo konnte ich
dort beobachten. Bis Eckwarderhörne können Sie einige
Kilometer außendeichs (an der Wasserseite) Richtung Westen
weiterfahren.
Wer
Lust hat, einmal in die Luft zu gehen, kann sich diesen Wunsch
von Rainer Bödecker in Eckwarden erfüllen
lassen. Er bietet Parasailing für Laien an. Infos
>> In Tossens findet jährlich die SandArt statt.
Internationale Curver stellen ihre Werke zur Show.
Museum
Moorseer
Mühle mit Museumscafé in Nordenham-Abbehausen
: Die 100 Jahre alte Holländer Windmühle
ist ein Fachmuseum für Windmüllerei und für die
Geschichte der Mühlenlandschaft der Wesermarsch. Die Windmühle
verfügt über 2 Mahlgänge ist wie auch die Seefelder
Mühle voll funktionsfähig. Anhand von Modellen
und Exponaten wird die Geschichte der Wind- und Wassermühlen
gezeigt. Von Dienstag bis Sonntag wird ein umfangreiches Programm
wie z. B. Kinderbacktage angeboten. Für Schulen gibt es
einen Museumskoffer zur Unterrichtsvorbereitung.
links und mitte: Fedderwardersiel mit tideabhängigem Fischerhafen;
rechts: Mit dem Museum in Fedderwardersiel hat Frank Jung (Traditionhaus
Bahlmann ) diesen Museumsladen in Langwarden übernommen
und aufgebaut, in dem auch Tee und Wein verkauft wird.
Mit
der Fähre geht es von Blexen nach Bremerhaven. In Bremerhaven
verläuft die North-Sea-Cycle-Route überwiegend entlang
des Hafens (Dockhafen). In Roll-on Roll-off-Verkehr werden vorwiegend
Kraftfahrzeuge und Container umgeschlagen. Zusätzlich besitzt
Bremerhaven die größte Hochseefischereiflotte Deutschlands.
Hier legen Seebäder-, Kreuzfahrt- und Fährschiffe
nach Helgoland und Großbritannien ab. Zeit sollten Sie
sich unbedingt für das Schifffahrtsmuseum, das Auswandererhaus
sowie den Zoo am Meer nehmen.
links: Wattkutschen zur Marschinsel Neuwerk
Elbmarschen
Die
Elbmarschen sind ein Teil des eiszeitlichen Urstromtals der
Elbe, dass bis zur Eindeichung im Mittelalter für die Menschen
wenig nutzbringend waren.
links: Der Fährkrug in Osten an der Oste (günstige
Übernachtungsmöglichkeit); rechts: Stade
links: Hof im Alten Land; rechts: Cranz;
Die
Elbchaussee auf dem nördlichen Geesthand von Altona nach
Blanenese ist eine sehr schön verlaufene Straße.
Zwischen Elbchaussee und Elbe verläuft die Northsea-Cycle-Route.
Durch Baumkulissen, gepflegten Gärten oder direkt an der
Elbe fahrend hat man immer wieder einen herrlichen Blick auf
die Flußlandschaft. Hamburger Reeder und Großkaufleute
haben sich hier mit noblen Herrenhäusern niedergelassen.
Auf der gegenüberliegenden Elbseite liegen die Elbmarschen
des Alten Landes hinter den hohen Elbdeichen. Im Alten Land
ist der Obstanbau seit 600 Jahren als Erwerbszweig bekannt.
Von Crans verkehrt eine Personen- und Radfähre nach Blankenese
in kurzen Abständen.
In
den Unterschieden von Bodenart, Grundwasserstand und Höhenlage
zeigt sich die geschichtliche Entwicklung des Elbtales. Das
Elbe-Urstromtal wurde durch das Schmelzwasser der Weichseleiszeit
geformt.
links: Hamburg Blankenese; rechts: Hof an der Elbe
Interessant
ist eine Pause an der Wilkomm-Höft in Schulau, wo für
jedes Schiff ab 500 Registertonnen die Nationalhymne als Willkommensgruß
gespielt wird.
links: Glückstadt; rechts: Schleuse bei Brunsbüttel
am Nordostseekanal
Glückstadt
ist eine landesherrliche Stadtgründung aus dem 17. Jahrhundert.
Nordfriesische
Küste
Die
nordfriesische Küste ist mit den Geestkerninseln, den Barriereinseln,
den Halligen, Sanden und den vielen Kögen eine vielgestaltete
Küstenlandschaft. Das Wattenmeer ist das Resultat der Zerstörung
des Marschlandes durch Sturmfluten des 14. bis 17. Jh., insbes.
der gr. Mandränke von 1362. Großräumige Marschgebiete
gingen weiträumig unter bzw. wurden überflutet. Die
heutigen Halligen entsprechen in ihrem Umfang nicht den damaligen
Flächenumfang.
Siedlungsgeografisch
ist deutlich zu erkennen, dass die größeren Ortschaften
auf dem Geestrücken entstanden (Husum, Bredstedt, Langenhorn,
Leck, Niebüll). Die Marsch wurde lange von der Geestkante
her bewirtschaftet. Die Wiesen erstreckten sich handtuchförmig
länglich in die Marsch (Marschhufen).
Teilstrecke
der Northsea Cycle Route: Dithmarschen
Kurz
vor Brunsbüttel quert die Northsea-Cycle-Route den Nord-Ostsee-Kanal.
Der ursprüngliche Kaiser-Wilhelm-Kanal, der 1895 eröffnet
wurde, verbindet bei Brunsbüttel und Kiel die Nordsee mit
der Ostsee. Schiffe mit einem Tiefgang von 8 m, einer Länge
von 330 m und einer Breite von 45 m (Längen- und Breitenabmessungen
sind durch die Schleusen limitiert) können den Kanal passieren.
Strandwälle, die sich in Dithmarschen
vor einigen Jahrhunderten bildeten, befinden sich heute weitab
der Nordsee. Es sind langgestreckte Wälle oder Dünen
(Donn genannt), die sich teilweise in den Ortsnamen wieder finden.
Hochdonn, Dingerdonn, Elpersbüttelerdonn, und St. Michaelisdonn
liegen auf solchen ehemaligen Strandwällen. Inzwischen
hat sich seewärts viel Marschland vorgelagert. Der abgedeichte
tiefer liegende Dithmarscher Speicherkoog an der Dithmarscher
Bucht ist heute ein Rückstaubecken. Wasser aus den besiedelten
Gebieten sowie der landwirtschaftlich genutzten Flächen
wird auch bei starkem Westwind aufgenommen, wenn eine Entwässerung
zur Nordsee vorübergehend nicht möglich ist.
links: Dithmarscher Siedlungshäuser; rechts: "Melldorfer
Dom"
Speicherkoog als Freizeitgelände;
Erstaunliche 4,7 ha umfasst der
Heider Marktplatz. Einst war er Tagungsplatz der Landesversammlung
Teilstrecke der Northsea
Cycle Route: Eiderstedt
Eiderstedt wurde in den letzten
800 Jahren Schritt für Schritt durch viele Einzelbedeichungen
aus verschiedenen Inseln und Halligen zusammengedeicht. Alte
Priele wurden zu Entwässerungsgräben umgewandelt.
Das Eidersperrwerk
spült neben der Regulierung des Eiderwasserstandes auch
unerwünschte Sedimente aus dem Flussbett durch die aufkommende
starke Strömung. Bei Sturmfluten werden die Tore geschlossen.
Die durch das Sperrwerk trocken gefallene Katinger Bucht wurde
zu einem Naturschutzgebiet erklärt.
Bei Sankt Peter-Ording
ist ein Dünengürtel deutlich am Golfplatz sichtbar.
Er ist der Rest eines nacheiszeitlichen Strandwalles und der
ehemaligen Küstenlinie. Dieser Strandwall findet seine
Fortsetzung auf den Außensanden des nordfriesischen Wattenmeers
sowie der Sandstrände auf Amrum und Sylt.
Strandcafe St. Peter-Ording
Westerhever, die
ehemalige Marschinsel, gehört zu den ursprünglichen
Gebieten der Eiderstedter Marsch. Sehenswert sind in Eiderstedt
auch die Ein-Haus-Höfe - Haubarg - nach
holländischem Vorbild. (ursprünglich quadratisch mit
pyramidischer Dachkonstruktion, getragen von 4 bis 6 Ständern).
Die bekannteste dürfte sich südwestlich von Husum
- Roter Haubarg - im Simonsberger Koog befinden. Im Haubarg
ist eine idyllisch gelegene Gaststätte und eine Sammlung
von landwirtschaftlichen Geräten untergebracht. Von den
ehemals 20 bewohnten Haubargen in Westerhever gibt es heute
noch 7. Eine wird noch bewirtschaftet.
links: Leuchtturm Westerhever (gebaut 1906-1907, 41,5 m Hoch,
Reichweite 21 Seemeilen);
rechts: ehemalige Hallig Stufhusen
Friedrichstadt, am Zusammenfluss
von Eider und Treene gelegen, wurde 1621 als Umschlagplatz für
den Nord- und Orienthandel geplant. Glaubensverfolgte niederlänschische
Menonniten fanden hier Schutz und errichteten eine Stadt nach
niederländischem Vorbild. Für den Besuch von Friedrichstadt
mit den vielen Grachten, Bürgerhäusern und Menonnitenkirche
sollte ein kleiner Abstecher gefahren werden.
links: Eidersperrwerk; rechts: altes Foto - Roter Haubarg
Geschichtlich sehr interessant
sind die Gebiete um Hundorf im Johanneskoog sowie etwas weiter
nördlich der alte Westerheverkoog. Beide Gebiete wurden
bereits ab dem 12. Jh. mit Ringdeichen umschlossen. Hier sind
auch noch die großen alten Wurten zu finden. Außen
liegende Warften wurden als Stützpunkte in den Ringwall
integriert. Stufhusen, in unmittelbarer Nähe des Leuchtturms
Westerheversand, gehört zu den am besten erhaltenen ehemaligen
alten Halligwarften in Eiderstedt.
Teilstrecke der Northsea Cycle
Route: Nordfriesland
Das nordfrisische Wattenmeer in
der heutigen Form ist durch großflächige Zerstörung
kultivierten Marschlandes entstanden. Die Sturmflut von 1362
gestaltete das nordfriesische Wattenmeer gründlich um.
Viele Ortschaften wie auch Rungholt gingen unter und wurden
in Watt umgewandelt. Die Nordsee drang weitgehend bis zum Geestrand
vor. Die übrig gebliebene Insel "Strand" wurde
mit einer 300 Jahre später stattfindenden Sturmflut in
Nordstrand und Pellworm zerrissen. Damit war etwa die heutige
Form des Wattenmeeres geschaffen. Mit dem "Generalplan
Deichverstärkung, Deichverkürzung und Küstenschutz"
von 1962 sollten durch die Verkürzung der Deichverteidigungslinie
von 500 auf 290 km das Sturmflutrisiko verkleinert werden. In
Richtung Norden weitet sich die Marsch auf eine Breite von 15
bis 20 km aus. Das Land hinter den Deichen wird auch als der
Friedhof der Marschen bezeichnet.
Nach 1400 entwickelte sich, der
vorher nicht mit dem Meer verbundene Ort Husum
als Hafenstadt. Heute locken die 2 Millionen Krokusse im Schlosspark
die Besucher im Frühling nach Husum in die "Graue
Stadt am Meer". Nördlich der Stadt erstreckt sich
die bewaldete Geest bis an die Nordsee. Ein Deich ist in den
höherliegenden Geestgebieten überflüssig. Die
ebenfalls nördlich von Husum liegende
Hattstedtermarsch ist eines der ältesten Köge Nordfrieslands.
links: Hafen Husum; rechts: Friedrichsstadt
Von den 10 Halligen sind noch Langeneß,
Hooge, Oland, Gröde und Habel ganzjährig bewohnt.
Hallig Hooge ist die zweitgrößte und wohl attraktivste
Hallig. Auf 10 Warften leben ca. 120 Menschen. Viele Ferienwohnungen
werden angeboten. Entstanden sind die Halligen durch ständige
Schlickablagerungen aus dem Meer. Es sind keine Landreste aus
Sturmflutzeiten. Die Hallig Nordstrandischmoor hält mit
60-mal Landunter je Jahr den Land-unter-Rekord unter den Halligen.
Ablagerungen, die durch die Überflutungen entstehen, lassen
die Halligen weiter emporwachsen. Auf den dem nahezu ungeschütztem
Grasland wurden Sommerdeiche errichtet, um in den Sommermonaten
die Weiden vor Überflutungen zu schützen. Pensionsvieh
vom Festland verbringt den Sommer auf den Weiden der Halligen.
Halligumgebende Steinbefestigungen der Uferkanten sollen größeren
Veränderungen der Gesamtfläche vermeiden. Durch Dämme
mit dem Festland verbunden sind die Halligen Langeneß,
Oland, Nordstrandischmoor und die Hamburger Hallig. Bei mittleren
Sturmfluten ragen nur noch die Warften (künstlich aufgeschütteten
Wohnhügel) aus den Wassermengen hervor. Diese Halligwelt
ist einmalig und ausschließlich im nordfrisischen Wattengebiet
zu finden.
Bahn nach Nordstrandischmoor; Wäsche auf
Hallig Langeneß
Hallig Hooge; Hamburger Hallig
Hallig Hooge, Ipkenswarft; Hallig Langeneß,
Hilligenlei
Vor der Eindeichung des Hauke Haien Koogs legten
die Schiffe in Richtung Halligen von Bongsiel ab. Bongsiel wurde
mit der Eindeichung von Schlüttsiel als Fährhafen
abgelöst. Neben den Halligen Langeneß und Hooge wird
auch die Geestinsel Amrum von hier regelmäßig von
den Fähren angefahren. Ab Dagebüll verkehrt die Fähre
mit Föhr und Amrum. Ein recht preiswerter Besuch der Inselwelt
durch die sehr günstigen Fährpreise sollte unbedingt
eingeplant werden. Täglich gibt es viele Fährverbindungen
von Dagebüll über Föhr (Zwischenstopp möglich)
nach Amrum (Campingplatz). Auf der Rückfahrt über
die Hallig Hooge und Langeneß nach Schlüttsiel kann
wiederum ein Zwischenstopp auf Hooge gemacht werden. Diese Fahrtrichtung
ist wegen der möglichen ausgeprägten Zwischenstopps
auf den Halligen empfehlenswert.
Die Geestinseln Föhr und Amrum besitzen
einen Geestkern mit pleistozäner und tertiärer Schichten,
der einige Meter über den Meeresspiegel liegt. Sedimente
lagerten sich im Laufe der Zeit an diesem Kern ab. Auf Amrum
erstreckt sich eine saaleeiszeitliche Moräne vom ca. 6
km Länge und ca. 2 km Breite von Norddorf bis Steenodde.
Viele Grabkammern und Hügelgräber der Jungsteinstein
sowie eine Cimbrische Dorfanlage im Düval (unspektakuläre
Nachbildung des Grundrisses) zeigen, dass in vor- bzw. in frühgeschichtlicher
Zeit bereits auf dem Moränengebiet gesiedelt wurde. Beim
Knipsand der Insel Amrum, der sich über 15 km erstreckt,
handelt es sich um eine ehemalige vorgelagerte Sandbank wie
bei Japsand, Norderoogsand sowie Süderoogsand, die sich
im Laufe der Zeit in Richtung Amrum verlagert hat. Die fast
runde Insel Föhr mit der Stadt Wyk besteht aus 1/3 Geestland
und 2/3 Marschland. Sehr lange Strandabschnitte kennzeichnen
Föhr. Reetgedeckte Friesenhäuser sind typische Merkmale
der Inseldörfer. Auch Föhr war einmal Teil des zusammenhängenden
Marschengebietes des Hochmittelalters.
Dorf auf Föhr, Strand auf Föhr
Knipsand Amrum - Nebel, Amrum
In den Namen der Köge spiegeln sich die
wechselnden politischen Herrschaftsverhältnisse wie bspw.
die Verbindung zu Dänemark oder Anbindung an Preußen
wider. Die Köge Dagebüll und Fuhretoft sind ehemalige
Halligen, die auch heute noch einen Fething (Süßwassersammelbecken
für Tiere) besitzen.
In der Wiedingharde an der dänischen Grenze
liegen wiederum viele Höfe als auch ganze Ortschaften auf
Warften (Wurten). Einst war Wiedingharde eine Marschinsel. An
der dänischen Grenze treffen wir auf den Bauernhaustyp
Cimbria ( eigentlich die Bezeichnung für einen Landschaftsnamen)
der für einen langgestreckten Bauernhaustyp mit steilem
Reetdach und einem Stall mit Längsgang steht (auch Utländisches
oder Langhaus). Zu finden sind diese Haustypen noch auf den
nordfriesischen Inseln und Süddänemark. Die Hausdächer
waren teilweise so konstruiert, dass sie sich bei Sturmfluten
von den Mauern lösten und als Rettungsboot (s. Drifthus
auf Spiekeroog) dienten.
Literatur zur Nordsee
Richard Pott, Die Nordsee, Eine Natur und Kulturgeschichte,
C.H. Beck, München 2003, 351 Seiten, ISBN3 406 51030 2
Teilstrecke der North Sea Cycle Route: Dänemark
Die
Strecke verläuft entlang der Westküste durch
Højer, Esbjerg, Hvide, Sande, Thyborøn,
Hanstholm bis Skaw, von da aus durch Frederikshavn, Sæby,
Hals, danach ein Stück weiter ins Binnenland nach
Hadsund und das letzte Stück wieder an der Küste
bis nach Grenå.
Die
Northsea-Cycle Route führt bis Højer
über flache Marschlandschaft, dann bis Ballum über
einen Geestrücken und wieder über flache Marschlandschaft
entlang des Wattenmeeres bis Esbjerg. Nach Esbjerg folgen
Heide und Dünen. Eingebunden sind die Regionen Sønderjyllands
Amt (Südjütland), Ribe Amt, Tingkøbing
Amt, Viborg Amt, Nurdjyllands Amt (Nordjütland) und
Århus Amt. |
Streckenverlauf:
Der
dänische Abschnitt der North Sea Cycle Route ist
801 Kilometer lang und nutzt von der Grenze zu Deutschland
bis zur Nordspitze Dänemarks (Skaw) die nationale
Fahrradroute Nummer 1, von der Nordspitze bis nach Grenå
die nationale Fahrradroute Nummer 5.
|
Beginnen
sollte die Northsea-Cycle Route in Møgeltønder.
Møgeltønder hat eine der schönsten Dorfstraßen
Dänemarks. Die mit Kopfsteinpflaster versehene und mit
Rosen gesäumte Slotsgade führt zum Schloss Schnackenborg.
Hier leben der dänische Prinz Joachim und seine Frau Alexandra.
Auf
dem Abschnitt von Højer bis Ballum
geht der Geestrand bis an die Nordsee, so dass kein Deich vorhanden
ist und immer wieder der Blick zur Nordsee frei ist. In Vesterende
Ballum liegen kleine reetgedeckte Häuser auf einen Hügel
verstreut und erwecken einen vertrauten Inseleindruck mit Dünenlandschaft.
Aus einigen Häusern besteht direkter Nordseeblick.
Nördlich
von Ballum beginnt der eingedeichte Küstenabschnitt (d.
h. binnendeichs ist Marschland) der bis Esbjerg sich fortsetzt.
Vorgelagert folgen die Inseln Rømø, Mandø
und Fanø. Rømø und Mandø sind über
einen Damm zu erreichen. Während die größeren
Inseln Rømø und Fanø
über eine Dünenlandschaft verfügen, ist die kleine
Insel Mandø eine reine Geestinsel. Wer
nicht über die Dammschotterpiste nach Mandø möchte,
kann auch per Traktor mit Anhänger ab dem "Vester
Vedsted Deich" die Insel durch das Watt erreichen. Räder
werden mitgenommen.
links: Marschabschnitt der North-Sea-Cycle-Route; mitte: Innenstadt
Ribe;
rechts: Fischereihafen Esbjerg
Als
Übernachtungsort bietet sich die älteste Stadt Dänemarks
Ribe an. In der im Mittelalter wichtigen Handels-
und Schifffahrtsstadt stehen noch viele denkmalgeschützte
alte Häuser sowie einige Kirchen (Dom aus dem 12 Jh.) und
historische Restaurants. Die Au wurde die Grenze zwischen Anhängern
der Asenlehu und des Christentums. Im 13. Jh. wurden beide Ufer
durch einen bewohnbaren Damm miteinander verbunden, der heute
die Hauptgeschäftsstraße beherbergt. Ribe verfügt
auch über einen stadtnahen Campingplatz (1,5 km vom Centrum).
Es gibt eine gute touristische Infrastruktur.
An
dieser hafenfeindlichen, dünenbesetzten Küste ist
das im 19 Jh. gegründete Esbjerg die einzige größere
Hafenstadt. Esbjerg mit dem größten
Fischereihafen des Landes ist eine der jüngsten Städte
Dänemarks. Große Fährschiffe verkehren nach
England und zu den Färöer Inseln. Die dänische
Insel Fanø wird auch von hier angelaufen.
Nördlich der Stadt sitzen die 9 m hohen „Menschen
am Meer“ von Svend Wiig Hansen. Die Marschlandschaft
wird jetzt durch Geest bzw. Dünenlandschaft ersetzt, d.
h. der Blick zur Nordsee ist wieder häufig frei bzw. Sie
fahren direkt am Strand wie bei Hjerting. Ab Oksbøl nutzt
die Northsea-Cycle-Route einen hervorragend geteerten Radweg
durch eine herrliche Dünenlandschaft mit teils hohen Dünen
und vielen reetgedeckten verstreut liegenden Ferienhäusern.
Hier entwickelt sich ein Inselflair. Die Blabjerg Düne
bei Hennen mit Aussichtsplattform hat eine
beachtliche Höhe von 64 m. Dieser und folgende Landstriche
haben vom Dünenbild her ein mit Nordholland vergleichbares
Aussehen. Auch die Strandorte sind ähnlich unruhig, zweckmäßig
und kommerziell angelegt. Die Fjorde fehlen natürlich in
Nordholland. Immer wieder zweigen Stichstraßen zum Nordseestrand
ab.
links: "Menschen am Meer"; mitte:Henne Strand; rechts:
Ferienhaus bei Oksbøl
Nördlich von Bjerregård
verläuft die Northsea-Cycle-Route über die schmale
Landzunge– Holmsland Klit - zwischen Nordsee und Ringkøbing
Fjord. An einigen Stellen ist der Holmsland Klit nur einige
hundert Meter breit, so dass zu beiden Seiten das Wasser sichtbar
ist. Wir fahren i. d. R. über einen gut befahrbaren Schotterweg
durch eine herrliche Dünenlandschaft mit vielen schönen
Ferienhäusern. Diese Dünenab- und –auffahrten
bieten einen unverstellten Blick auf die Nordsee und den Fjord.
Es ist eine der schönsten Streckenabschnitte in Dänemark.
Alternativ kann auch die Hauptstraße benutzt werden, die
schnurgerade durch das Klit führt. Gegen Abend ist ein
recht schwacher Autoverkehr, so dass eine Wechsel je nach Lust
und Laune zwischen Dünenweg und Straße ideal ist.
Die Straße verfügt über einen Mehrzweckstreifen
und man hat einen ständigen Blick auf den Ringkøbing
Fjord.
In Søndervej am nördlichen
Teil des Fjords fand 2004 ein Sandskulpturen Festival statt.
Die Sandskulpturen erinnerten an das Sandartfestival in Tossens
/ Butjadingen.
links: Ringkøbing Fjord; mitte: in der Hysky Klitplantage;
rechts: Bovbjerg Fyr mit Aussichtsplattform
Bis Vedersø Klit / Bœkby entschieden
wir uns für die 181 und verzichteten auf eine ungepflasterten
Weg der landeinwärts führt. Nach dem Ferienhausareal
mit gigantischen Ausmaßen durchquert man die Hysky Klitplantage
(Wald) und weiter geht es alternativlos auf der 181 zwischen
Nordsee und Nissum Fjord bzw. Bøviling Fjord Fjaltring.
links: Radweg zwischen Trans und Ferring am 40 m hohem Kliff
beim Bovbjerg Fyr;
mitte und rechts: Nørre Vorupør, eine der wenigen
Orte, in dem noch heute Küstenfischerei betrieben wird.
Zum Verweilen lädt der Fischerort
Nørre Vorupør ein, denn es ist
einer der wenigen Orte, wo heute noch Küstenfischerei betrieben
wird und die etwas kleineren Fischerboote am Strand liegen.
Es herrscht reges Treiben, denn am Strand gibt es in herrlicher
Lage eine Selbstbedienungsbar, die für einen Sundowner
bestens geeignet ist. Der nächste Ort Klitmøller
erreichen wir durch die Torup Klitplantage und weite Dünenlandschaften.
Der Badeort Klitmøller ist eines der wichtigsten Freizeitcentren
mit entsprechendem Flair und besseren Hotels. Seit 1967 sind
alle Fischerboote zum neuen Hafen nach Hanstholm übergesiedelt.
Die ursprünglichen Ankerplätze sind heute Ausgangspunkt
für Surfer.
In der Umgebung von Hanstholm
wird das Radfahren ein wenig anstrengend, denn ein Kalksandsteinfelsen
mit 67 m über NN muss bezwungen werden. Der Hanstholm Hafen
ist der zweitgrößte Fischereihafen Dänemarks.
Hier liegt auch ein Teil der größten Verteidigungsanlage,
die die deutsche Wehrmacht in Dänemark errichtete. Die
Kailänge beträgt heute 4 bis 5 km. Nach ca. 30 km
erreichen wir den nächsten 50 m hohen Kalksandsteinfelsen,
den Bulbjerg. Von diesem einzigen Vogelfelsen (Starreklit) Dänemarks
hat man einen sehr schönen Meeresblick. Die Kalksandsteinschichten
sind durchsetzt mit schwarzem Feuerstein. Auch hier treffen
wir auf den Atlantikwall, der deutschen Befestigungsanlage aus
dem II. Weltkrieg.
links:Hafen von Hanstholm;
mitte: Atlantikwall, die Besfestigungsanlage der deutschen Wehrmacht
im II. Weltkrieg bei Bulbjerg;
Ab Blockhus verläuft die Northsea-Cycle-Route
die nächsten 15 km auf dem festgefahrenen Sand des Strandes.
Achtung: Hier herrscht auch KfZ-Verkehr, denn es handelt sich
um eine öffentliche Verkehrsstrecke. 20 km nordöstlich
von Løkken kommen wir zum Rubjerg Knude, einer 90 m hohen
Sanddüne, die sehr gut besucht ist.
Am Ortseingang von Lønstrup sollten Sie
unbedingt einen Abstecher zu den Klippen machen. Sie gelangen
zur Mårup Kirke aus dem 13 Jh.. Die Abbruchkante nähert
sich immer mehr der Kirche. Auf dem Weg in den Ort passieren Sie
noch den Leuchtturm. Weiter geht es durch herrliche Dünenlandschaften
bis Sie die 40m hohe Wanderdüne Rabjerg Mile erreichen. Inzwischen
wechseln Sie vom Skagerrak zum Kettegat und es sind nur noch 20
km bis Skagen.
links:Mårup Kirke, mitte: Leuchtturm von
Lønstrup; rechts: Klippen von Lønstrup
mitte: Skagen - Kirche im Sand; rechts: Leuchtturm
nördlich von Skagen
Fähre am Randers Fjord
Nach
der Landschaft Westjütlands (Strände, Dünen,
Klippen, Heide, Bauernhöfe und Fischerdörfer) folgen
Sie die Route 5 am Kattegat. Als Ausschilderung nutzen die Dänen
blaue Schilder mit weißem Text und Zahlen der Routen auf
rotem Untergrund. Das
Vogelreservat Tipperne bei Vœrnege ist etwas mühselig
auf groben Schotterweg zu erreichen.
Die
ältesten Landschaften der Ostküstenroute befinden
sich im hügeligen Hochland zwischen Frederikshavn
und Sœby.
In der letzten Eiszeit entstanden die großen Hügelketten,
indem das Inlandeis wie ein Bulldozer Sand- und Tonschichten
vom Boden des Kattegats heraufpresste, und diese vor der Eiskante
ablagerte. Die gewaltigen Eismassen nahmen große Mengen
von Meereswasser in sich auf. Als das Eis seine größte
Ausdehnung hatte, lag der Meeresspiegel ca. 100 m tiefer als
heute. Gleichzeitig wurden die eisbedeckten Gebiete vom
großen Gewicht der Eismassen nach unten gepresst.
Als
das Eis zu schmelzen anfing, geschah ein entsprechender und
schneller Anstieg des Meeresspiegels, dem etwas später
eine Landhebung folgte, weil die Erdoberfläche vom Druck
des Eises befreit wurde.
Das
Zusammenspiel zwischen Landhebung und Anstieg des Meeresspiegels
kann besonders entland der Ostküste Vendsyssels
beobachtet werden. Unmittelbar nach der Eiszeit verursachte
der Anstieg des Meeres, dass sich in 50-60 m Höhe Steilküsten
südlich von Frederikshavn bildeten. Bei Holtbjerg sind
diese nur gut 30 m über dem jetzigen Meeresspiegel. Die
Landhebung war schnell vorherrschend, so dass die Küstenlinie
außerhalb der jetzigen Küstenlinie verschwand und
Vendsyssel mit Lœso
verbunden wurde. Gleichzeitig nahm die Zerstörung der Eiszeitlandschaft
rasch zu und das Bangsbo Adal (Bangsbo Flußtal) entwickelte
sich zu einem reliefreichen und vielverzweigten Erosionstal.
Ein erneuter Anstieg des Meeresspiegels
mit 25m geschah im Laufe von nur 500 Jahren, als vor ca. 8.000
Jahren die letzten Eismassen schmolzen und große Teile
der früher vom Meer bedeckten Gebiete wieder überschwemmt
wurden.
Dieser Anstieg des Meeres geschah
in mehreren Phasen. Nach dem ersten Anstieg, der bei Frederikshavn
13 m über das jetzige Niveau reichte, wurde die Landhebung
wieder vorherrschend und die Küste nahm allmählich
die heutige Form an. Besonders zwischen Frederikshavn und Voersa
gibt es mehrere Arten von Küstenhängen und
Strandwollbildungen, die diese Entwicklung bezeugen."
aus:
østkystruten,
Karte 2; Nordjyllands Amt, Niels Bohrs Vej 30, 9220 Alborg O,
Tel.:96 35 10 00
aus dieser Reihe gibt es 3 Flyer von der Vestkystruten und 2
Flyer von der Ostkystruten, je 12 Seiten mit vielen Informationen
für geografisch und geologisch interessierte Personen.
Sehr empfehlensert!!
weitere
Fotos von der Northse-Cycle-Route in Dänemark
>>
Teilstrecke
der North Sea Cycle Route: Schweden
Der
südliche Teil (Halland - südlich von Göteborg)
ist identisch mit der Route Ginstleden / Cykelspåret
Väst. Der nördlich von Göteborg
gelegene Teil der Northsea-Cycle-Route durch Bohuslän
bis zur norwegischen Grenze ist identisch mit der Route
Cykelspåret.
Südöstlich von Kungsbäcka
liegt die alte Kulturstätte Fjärås am
Lygnern-See. Im Naturreservat Fjärås Bräcka
finden Sie Relikte aus der Stein-, Bronze- und Eisenzeit.
Hier befindet sich auch eine große Steinsetzung
aus der Eisenzeit bei Li. Fjärås Bräcka
ist ein eiszeitlicher Höhenzug aus Kies und Lehm.
Südlich von Fjärås liegt das reizvolle
kleine Dorf Äskhult, das als Freilichtmuseum hergerichtet
wurde. Die Holzhäuser stammen vorwiegend aus dem
17. Jh.. |
Streckenverlauf
Die
Northsea-Cycle Route verläuft in Bohuslän in
der Regel auf verkehrarmen Straßen und seltener
auf recht gut befahrbaren Pisten. Sie ist sehr vorbildlich
ausgeschildert. Vielfach kann die Route ohne Radkarte
gefahren werden.
|
Der
Regionsname Bohuslän entstammt der Festung Bohus in Kungälv.
Die Stadt wird überragt von den Ruinen der Festung. Im
stark zergliederten Küstenbereich befinden sich unendlich
viele von Wind und Wasser geglättete Schären. Eine
gewaltige Brückenkonstruktion von 600 m Länge überspannt
den Schärengürtel zur Insel Tjörn (s. u.). Von
hier hat man einen herrlichen Blick auf die Schärenlandschaft
Schwedens. Das Wasser dieser Region hat einen wesentlich höheren
Salzgehalt als das der Ostsee.
Der
Fischer- und Badeort Fiskebäckskil im Süden und Lysekil
im Norden werden durch den einzigen richtigen Fjord Schwedens,
den Gullmarfjord getrennt. Mit der Personen- bzw. Radfähre
gelangen wir über den Fjord.
links:
Blick auf die Törnbrücke, mitte u. rechts: Blick von
dern Brücke in die Schärenlandschaft
Fotos aus Bohuslän
Bevor wir die Küstenferienorte
Hunnebostrand, Bovollstrand, Hamburgsund und Fjällbacks
erreichen gelangen wir in Aby zum Tierpark Nordens Ark. Die
Nordische Arche umfasst ein großes Gebiet mit vom Aussterben
bedrohten Tieren.
Südlich
von Tanumshede gibt es verschiedene Gebiete mit Felszeichnungen
(Hällristningar) . Das Gebiet bei Vitlycke ist Teil des
Weltkulturerbes der Unesco. Im Zentrum befindet
sich ein größeres Museumsareal, in dem die Bedeutungen
der Felszeichnungen erklärt werden. Angeschlossen ist ein
aus der Bronzezeit nachgebautes Dorf.
links:Felszeichnungen bei Vitlycke, südl.
von Tanumshede
rechts: Blomsholms Skeppsettning, eine schiffsförmige Steinsetzung
- nordwestlich von Strömstad
Die
sogenannten Ritzzeichnungen stammen aus der jüngeren Bronzezeit
(1.000 bis 500 v. Chr.). Im 17 Jh. wurden die "eingeschlagenen"
Ritzzeichnungen in den Granitfelsen entdeckt. Gletscher der
letzten Eiszeit hatten die Granitfelsen glattgehobelt.
Strömstad, die westlichste
Stadt Schwedens liegt malerisch am Kosterfjord. Vom Hafen fahren
Boote zu den Koster-Inseln und zur Insel Styrsö. Auf den
autofreien Koster-Inseln gibt es viele Badestrände, glattpolierte
Strandfelsen, kleine Fischersiedlungen und einer artenreiche
Pflanzenwelt. Hier kann vorzüglich geradelt werden.
Nordwestlich
von Strömstad liegt Grönehög, Bohusläns
größter Grabhügel. Einige km weiter bei Blomsholm
befindet sich eines der größten schiffsförmigen
Steingräber Schwedens (42m lang und 9m breit, Foto oben).
Weitere Steingrabdenkmäler aus der Eisenzeit gibt es in
der näheren Umgebung.
Die
Länder Schweden und Norwegen werden durch den Idefjord
getrennt.
Der
Tourismus ist in dieser Region ein wichtiger Wirtschaftsfaktor.
Teilstrecke
der North Sea Cycle Route - Nordsjø: Norwegen
In
Norwegen, Schottland, auf den Orkneys und den Shetland-Inseln
sind Fjord-Küsten, bei denen das Meer in ein durch
Vergletscherung geprägtes Festlandrelief eingedrungen
ist, stark verbreitet.
Die
Vestfold am westlichen Oslofjord ist
als Wiege der Wikinger bekannt. Es ist das schönste
Schärengebiet Norwegens. Mit den vielen schmalen
Buchten, den weiten, weißen Sandstränden und
den dichten Wäldern ist es das Sommerparadies vieler
Norweger. Im äußersten Westen ab Stavanger
(Rogaland und Hordaland) beherrschen wild zerklüftete
und atemberaubende Fjorde das Landschaftsbild. |
Streckenverlauf
Die
Northsea-Cycle Route verläuft in Norwegen nicht immer
auf verkehrarmen Straßen und mehrfach auf nicht
besonders gut befahrbaren Schotterpisten mit groben Gestein.
Stärker befahrene Straßen haben in der Regel
einen Radweg. Sie ist recht gut mit 1
oder Nordsjø ausgeschildert.
Radkarte ist erforderlich.
|
links: Idefjord - Grenze zwischen Schweden und
Norwegen
Das Klima Südnorwegens ist
das günstigste auf der gesamten skandinavischen Halbinsel.
Von jeher haben die Menschen hier Landwirtschaft, Fischfang
und Seefahrt betrieben. Die
südnorwegische Küste wird geprägt durch flachere
Felsküsten, die von den Gletschern rundgehobelt wurden.
Sie entstanden auf Grund der Landerhebung und des Anstieges
des Meeresspiegels. Diese Küstenform wird als Schärenküste
bezeichnet. Zu finden ist sie zwischen dem Oslofjord und dem
Nordfjord.
links: Felsen am Campingplatz und Strand bei Ula;
mitte u. rechts: längster Sandstrand Norwegens bei Mandal
(südlichste Stadt Norwegens)
Der erste Höhepunkt der Tour
in Norwegen ist Fredrikstad mit der Altstadt
und Festungsstadt "Gamlebyen". Die sehr gut erhaltene
Festungsstadt mit Renaissanceviertel, Wallgraben, Kopfsteinpflasterstraßen
und Marktplatz steckt voller Leben und sollte unbedingt besucht
werden. Sie ist mit der Stadt durch eine häufig verkehrenden
Fähre verbunden. Erst hier beginnt die Nortsea-Cycle Route
interessant zu werden. Die erste Teilstrecke führt auf
Schotterwegen durch Industriegebiete und kann durchaus abgekürzt
werden, z. B. mit der Straße 110. In Moss
kreuzen wir den Oslofjord mit einer längeren Fährfahrt
auf einer riesigen Fähre nach Horten.
Im folgenden verläuft die Routen sehr wassernah, so dass
es häufig einen atemberaubenden Wasser- und Küstenblick
gibt. Die Tour wird wesentlich reizvoller an der "Riviera
des Nordens" mit den unzähligen vorgelagerten Schäreninseln.
Im Badeort Asgårdstrand
lebte der Maler Edvard Munch mehrere Jahre und fand hier auch
viele Motive für seine Gemälde. Heute befindet sich
in seinem Haus ein Museum. 3 Varianten den Weg fortzusetzen
gibt es in Tønsberg. Fährfahrten sind häufig
attraktive Alternativen mit unverstellten Blicken auf die Schärenküste.
In der ehemaligen Walfangstadt Sandefjord fand
ich das Walfangmonument sehr beeindruckend (Foto oben). Der
alte Handelsplatz Brevik mit seinen Holzbauten
aus dem 18. Jh., ist eines der besterhaltensten Küstenorte.
Für den steilen Anstieg zur Brevikbrücke sollte man
sich etwas Zeit lassen. Ich sah niemanden der nicht hinaufgeschoben
hat.
Mit
dem Ort Langesund erreichen wir den ersten
der malerischen "weißen Orte"
mit den getünchten Holzhäusern. In Werbeschriften
werden sie als "Perlen an der Riviera am Skagerrak"
angepriesen. Auch die beiden Städte Kragerø
und Risør
gehören zu den weißen Städten Sørlands.
Gegenüber der eng
und verwinkelten Stadt Kragero weist Risør
großzügigere weiße Holzhäuser an der kopfsteingeflasterten
Uferpromenade auf.
In der Bücherstadt Tvedestrand finden
wir eine am Hang gelegene weiße Stadt, die sich von den
vorherigen nochmals stark unterscheidet. Antiquariatliebhaber
und Secondhand-Bücherfreunde finden in den über 20
Buchläden ein reichliches Angebot. In Restaurants am Kai
hat man einen schönen Blick auf die Schärenküste.
Arendal wirkt mit 30.000 Einwohnern großstädtisch
und hat nicht das Flair der kleineren Städte. Nach Grimstad
gelangen wir über einen wenig reizvollen Radweg neben der
mittelstark befahrenen Straße 420. Nach Grimstad
gelangen wir nach Lillesand, das häufig
als schönster "weißer Ort" von Sørland
bezeichnet wird. Die Nordsea-Cycle-Route verläuft nun ca.
10 km über die "Westnorwegische Hauptstraße"
oder den "Alten Königsweg" durch Waldgebiete.
Der Schotterweg mit teilweise starkem An- und Abstieg und Pferdespuren
ist in einem sehr sehr schlechtem Zustand. Es ist die schlechteste
Wegstrecke auf der gesamten Nortsea-Cycle-Route. An vielen Stellen
muß geschoben werden, um das Fahrrad etwas zu schonen.
Auch Lillesand ist vollständig von der Holzarchitektur
geprägt.
Das Zentrum der Region, Kristiansand
ist ein Knotenpunkt der Fährschifffahrt und Industriezentrum.
Von hier verkehren Fähren mehrmals täglich nach Hirtshals
(Dänemark) Die Innenstadt mit umfangreicher Gastronomie
ist auch an den Abenden sehr belebt. Es folgt die südlichste
Stadt Norwegens, Mandal. Schottlands nördlichster
Zipfel liegt etwa auf dem Breitengrad von Norwegens südlichster
Stadt. Mandal mit den weißen Häusern und engen Gassen
verfügt über den längsten Sandstrand Norwegens
(s. Foto).
Fjord:
Fjorde sind aus der Eiszeit entstandene Trogtäler,
in die das Meer an den Steilküsten der ehemals vergletscherten
Gebiete eingedrungen ist. Die Länge der Fjorde kann
wie die Tiefe beträchtlich sein. Die Talwände
sind meist steil und hoch.
|
Schären:
Schären sind durch das Inlandeis überformte und
abgeschliffene kleine Felsinseln. Die Schären begleiten
meist in größerer Anzahl die Küste in ehemals
vergletscherten Gebieten (Schärenküste). Sie bilden
eine vom Meer überflutete Rundhöckerlandschaft.
|
Quelle: Dr. Ernst Neef, Das Gesicht der Erde,
Leipzig 1956
Küstenformen
an der Nordseeküste
Dringt das Meer durch Küstenabsenkung bzw. Meeresanstieg
in das Festlandrelief ein, enstehen je nach der Eigenart
unterschiedliche Küstenformen. Wenn die vom Meer überfluteten
Täler eiszeitlich geformt sind, wird von Fjordküsten
gesprochen (Norwegen). Bei einer überfluteten eiszeitlich
geformten Felslandschaft wird von Schärenküste
gesprochen. (Schweden, Finnland, Südostnorwegen sh.
Karte links). Ist das Meer in ein eiszeitliches Aufschüttungsgebiet
(Moränen) eingedrungen, entsteht eine Fördenküste.
(Schleswig Holstein - Ostseeküste) oder Boddenküste
(Mecklenburg-Vorpommern). |
|
links und mitte: Kragerø, rechts Steinbruch
zwischen Helgeroa und Langangen
mitte: Tvedestrand
Nach Spangereid
beginnt der härteste Teil der Northsea-Cycle-Route Norwegens.
Die Gegend wird schroffer und häufiger sind Höhenunterschiede
bis 275 m auf recht steilen Schotterwegen zu überwinden.
Manchmal ist das Schieben die bessere Alternative um die herrliche
Gegend stressfreier erleben zu können. Die Landschaft aus
graufarbenen bis über 4oo m hohen Bergformationen, die
vom Gletscherschliff und von Erosionen geschliffen, gerundet
und poliert wurden, liegen als Bollwerk hinter der zerklüfteten
Küste. Regelmäßig säumen Moorseen den Weg.
Atemberaubende Aussichten auf Felslandschaften, in Schluchten,
auf tief liegende Seen, auf Fjorde mit Leuchtfeuer und Orte
wechseln sich ab. Auf allen Streckenabschnitten ist die Küste
von Bunkern aus dem II. Weltkrieg durchsetzt.
links: Abstecher zum südlichsten Punkt Norwegens (2510
km bis zum Nordkap) dem Lindesnes Fyr.
mitte: Pass auf 275m Höhe westlich von Hauge auf der Straße
44
rechts: Schotterpiste bei Jolle nördlich vom Lista fyr.
links: restaurierte Häuser in Sogndalstrand - schönes
Kulturhotel mit Cafe.
mitte und rechts: Nesvag, westlich von Hauge
Ein Highlight ist der Vestlandske
Hovedvei westlich von Egersund. Auf
sehr hügeliger Strecke mit grobem Schotter ist Schieben
gelegentlich empfehlenswerter. Trotz geringer Höhe entsteht
das Gefühl, sich in einer Bergregion mit vielen Bergseen
aufzuhalten.
Vestlandske Hovedvei westlich von Egersund
Durch die nacheiszeitliche Landhebung
an der Küste Westnorwegens entstand die Landschaftsform
der Küstenplattform oder Strandplate.
Die Küstenplattform fällt sanft zum Meer hin ab. Es
ist ein Küstensaum mit vielen Schären und Halbinseln.
Die Landfläschen liegen nur selten über 50 m und sind
als Siedlungspunkte für Fischer- und Bauernorte gut geeignet.
Ab Ogna beginnt
die landwirtschaftlich genutzte Region mit Ackerbau und Viehzucht
auf "plattem Land". Das flache Land reicht bis nördlich
von Stavanger. Eingebettet in Dünenlandschaften
befinden sich oft lange weiße Sandstrandabschnitte wie
auf den ostfriesischen Nordseeinseln. Es ist ein permanenter
Wechsel von Geröllküsten Sandküsten. Die Strecke
bis zur Fähre Mekjavik verliert etwas an Attraktivität.
Auf der Höhe von Stavanger passiert man Gewerbe- und Industriegebiete.
rechts: Sandstrand bei Orre (Klepp)
links: Geröllküste bei Varhaug
rechts: Feistein fyr bei Sele (Klepp) vorgelagert
alle Fotos: westlich von Varhaug
Die Fähre von Mekjavik
über Ystebohavn nach Skudeneshavn verkehrt morgens,
mittags, spätnachmittags und abends (ca. 1 Stunde Fahrzeit).
Es ist eine sehr schöne Fahrt in einem Fjord mit Schärengebietcharakter.
Skudeneshavn gehört zu den schönen weißen
Städten mit einer Konzentration an Cafes, wie sie sonst
nur selten in Norwegen anzutreffen ist - also unbedingt in einem
der 125 weißen Holzhäusern und über 100 Bootshäusern
an der autofreien Hauptstraße eine Kaffeepause einlegen.
links: Skudeneshaven; mitte: Rydlandssaga, Fitjar
Die
Bergen-Anfahrt ist nochmals etwas anstrengend,
da eine Steigung von 230 m überwunden werden muss. Dann
geht es ca. 20 km durch unattraktive Vorstadtgebiete. Oben soll
bei guter Sicht der Blick auf den südlichsten Gletscher
Norwegens frei sein. Fast alle Sehenswürdigkeiten in Bergen
wie Bryggen mit den alten Kontorhäusern (heute Weltkulturerbe),
Håkonhallen
oder das Bergenhaus liegen am Vågenufer.
Hier ist auch der Fähranleger für die Weiterfahrt
zu den Shetlandinseln. Die Fähre verkehrt ein Mal wöchentlich.
Die Stadt am Byfjord ist von 7 Fjellhöhen umgeben. Das
YMCA - Bergen Vandrerhjem hat sich als bezahlbare InHerberge
für Traveller entwickelt.
Bryggen, Bergen
Teilstrecke
der North Sea Cycle Route: Shetlands
Nördlichster Teil Schottlands sind die
Shetland Inseln. Hier herrscht eine raue klimatische Atmosphäre.
Regelmäßig werden die Inseln von starken Stürmen
heimgesucht. Alles was nicht niet- und nagelfest ist wird angeseilt
(selbst Gebäudeteile). Schwere Netze liegen aus um draußen
liegende Gegenstände vor dem Wind zu schützen.
Auf
den Orkney- und Shetlandinseln sind die Küsten
durch Kliffs, imposanteFjorde, fjordähnliche
aber flache Einschnitte, weite Strände und tief
eingeschnittene Buchten gekennzeichnet.
Mehr
als 100 praktisch baumlose Inseln bilden die Shetlandinseln.
Karge Täler wechseln mit sanften mit Moos und Flechten
bedeckten Hügeln. Die buchtenreichen Küsten eignen
sich sehr gut für ausgedehnte Wanderungen. Wanderroutenvorschläge
werden beim Tourist-Info in Lerwick angeboten. Radfahren ist
wegen des enormen Windes häufig nur eingeschränkt
möglich. Im Minutentakt kann sich das Wetter ändern.
Auf Sonnenschein folgen dunkelste Wolken mit peitschendem Regen
(s. Foto unten).
Die
Hauptinsel Mainland mit 300 m hohen Bergen bietet ausreichend
Ankerplätze für den Schiffsverkehr in den Fjorden
wie Balta Sound, Vol of Scalloway und Bressey Sound mit ausreichender
Wassertiefe. Rot gefärbte Sandsteine (Eisenverbindungen)
prägen den Gesteinsaufbau.
Die
Inseln wurden bis 1469 von den Wikingern beherrscht, bis sie
als Mitgift einer dänischen Prinzessin an Schottland fielen.
Ein starker Kontrast zwischen dem lebhaften Lerwick und der
relativen Einsamkeit der Restinsel wird sehr schnell deutlich.
Im 19. Jh. war Lerwick mit seiner viktorianischen Architektur
der größte Heringshafen Europas. Heute gibt es einen
täglichen Fährverkehr nach Aberdeen und 3 x wöchentlich
verkehrt eine Fähre nach Kirkwall (Orkneys). Die
Insel ist ca. 100 km vom schottischen Festland entfernt.
Der
Weg zum Sumburgh Head mit den Papageientauchern, Dreizehenmöwen,
Eissturmvögeln, Trottellummen, Tordalken, Basstölpeln
und Kormoranen ist ein Erlebnis. Von 24 auf den britischen Inseln
zu findenden Vogelarten sind 21 auf den Shetlands zu sehen.
An den Steilhängen der Heads starten und landen permanent
die kleinen freundlichen Papageientaucher, die sich aus kurzer
Entfernung beobachten lassen. Sie haben sich an die menschlichen
Beobachter gewöhnt und sind selbst neugierig.
Immer
wieder trifft man in der baumlosen Landschaft auf die kleinen
Shetlandponies.
links: Lerwick, Hauptort der Shetland Inseln; Puffins oder Papageientaucher
im Süden der Shetlands-Inseln neben dem Leuchtturm (Bild
rechts)
Teilstrecke
der North Sea Cycle Route: Orkney Islands
Die Orkney Islands liegen ca. 10 km nordwestlich
vom schottischen Festland.
Die
Hauptinseln der Orkneys heißt ebenfalls "Mainland".
Der Hauptort Kirkwall verliert den Vergleich mit Lerwick recht
deutlich. Auch auf den Orkney Islands ist der skandinavische
Einfluss sichtbar, denn schon 890 wurde die Inselgruppe vom
Wikingerfürsten Harald Schönhaar erobert. Bereits
vorher hatte eine skandinavische Einwanderung stattgefunden.
Wie die Shetlands kamen auch die Orkneys 1468 zu Schottland.
Pollover mit Norwegermuster sind neben den Pullovern mit schottischem
Karo in den Geschäften zu finden.
Obwohl
das Leben in Kirkwall sichtlich pulsiver ist, hat die Stadt
Stromness mit den alten Steinhäusern an der gepflasterten
langgezogenen Hauptstrasse viel Charme aus alten Zeiten bewahrt.
Es bietet sich als Alternative zu Kirkwall an. Die ca. 70 Inseln
der Orkneys weisen ähnliche Strukturen wie die Shetland
Inseln auf, sind jedoch nicht baumlos. Es gibt kaum Brachflächen.
Weidende Schafe bestimmen das ländliche Bild der Insel.
Auf
den Orkneys erhält der Besucher einen Einblick in die menschliche
Frühgeschichte. Verstreut über die Mainlands befindet
sich eine hohe Konzentration an prähistorischen Stätten.
An der Westseite der Insel liegt das 5000 Jahre alte Dorf Skara
Brae. Von
Archäologen wird Skara Brae als die am besten erhaltene
Siedlung der Jungsteinzeit in Europa angesehen.
Im
Zentrum des Mainlands liegt unter einem Hügel das Grab
Maes Howe, dessen Grabkammer mit kunstvollen Runen geschmückt
ist. Zahlreiche Menhire (auch ein Steinkreis) runden das prähistorische
Bild ab. Sowohl Skara Brae als auch Maes Howe gehören zum
UNESCO Weltkulturerbe.
links: Strecke von der Fähre nach Kirkwall, mitte:
Skara Brae, rechts: Maes Howe zwischen den Kühen
Steilküsten
mit Vogelreservaten befinden sich u. a. im Nordwesten des Mainlands
bei Marwick Head sowie auf der kleinen Insel vor der Nordwestküste
Brough of Birsay, die bei Ebbe zu Fuß zu erreichen ist.
Mit etwas Glück sind auch hier Puffins (Papgeientaucher)
zu sehen. Südlicher in Yesnaby rundet ein Sea Stoch das
Panoramabild der Insel ab. Während der Brutzeit ist vorsicht
geboten, denn die dort nistenden Seevögel bespucken störende
Eindringlinge mit einer ätzent riechenden Flüssigkeit.
Häufig sind den Steilküsten
schönste Sandstrände vorgelagert. Die
Steilküsten von Black Craig, die sich nördlich von
Stromness in Richtung Bay of Skaill befinden, soll die wildeste
Steilküste der Britischen Inseln sein.
Als
landschaftlich schönste Insel der Orkneys wird häufig
Hoy genannt. Schöne türkisfarbene Buchten wechseln
das Bild mit torfmoosbedeckten Anhöhen und Steilküsten.
Der höchste Berg ist ca. 480 m hoch. Die Insel ist weniger
stark besiedelt als das Mainland.
Ständiger
Wind, schneller Wechsel zwischen offenem und bedecktem Himmel,
wilde Felsformationen und das aufgewühlte Meer kennzeichnen
auch die Orkney Inseln.
Die
Orkney Islands sind mit verschiedenen Fährverbindungen
mehrmals täglich erreichbar. Stormness ist von Scrabster,
St. Margaret's Hope ist von Gills Bay und Ronalsay ist von John
o'Groats erreichbar. Deutlich am günstigsten ist die Überfahrt
ab Gills Bay. 3 bis 4 mal wöchentlich verkehrt die Fähre
zwischen den Orkney Islands und den Shetland Islands.
Teilstrecke
der North Sea Cycle Route: Schottland
An der schottischen Nordseeküste sind der Firth of Forth
bei Edinburgh und der Moray Firth fjordähnliche Tröge.
Ein echter Fjord ist der Dornoch Firth in Norden Schottlands.
In Schottland befinden sich ebenfalls Abtragungsküsten
(durch hohe Brandung mit Schleifmaterial). Hier kommt es zu
ausgeprägten Kliffbildungen mit verschiedensten Formen
je nach Widerstandsfähigkeit der Felsgesteine. Die
schottischen Highlands von Dunnet Head bis Aberdeen
sind mit rot gefärbten Sandsteinen (Eisenverbindungen)
aufgebaut (Old Red Sandstones oder Old Red).
Hinter
Castle Town erstreckt sich der Dunnet Bay, der längste
Sandstrand (Anlandungsküste) der schottischen Nordküste.
Die Dünen haben eine Höhe bis zu 20 m und ziehen
bis Dunnet Forest in nördlicher Richtung. Ab Tongue verlässt
die NSCR die Nordküste und zwischen Loch Loyal und Ben
Loyal (765 m) hindurch geht es in Richtung Highlands. Vorbei
an den 962 m hohen Ben Kibreck erreicht man nach einiger Zeit
das Crask Inn. Bei schlechtem Wetter ist die Kneipe in der
absoluten Einsamkeit die Erlösung. Warme Suppen und andere
Speisen werden angeboten. Es bleibt jedem überlassen,
in Abhängigkeit vom Wetter, die Landschaft als grandios,
spektakulär oder öde zu empfinden. Moose und Flechten
geben Auskunft über das vorherrschende Wetter.
Nach
Lairg und den Lachs-Treppen (Shin Falls) bietet sich das Carbisdal
Castle (Youth hostel) als preiswerte Übernachtungsmöglichkeit
in alten Gemäuern an.
mitte: Crask Inn
links: Pub in Carbisdal; mitte: Youth Hostel, Carbisdal Castle
links: Aberdeen
Inverness
ist die nächste größere Stadt. Leider hat
sie nicht viel Bemerkenswertes aufzuweisen. Lediglich die
Nähe zum Loch Ness macht die Stadt interessant.
An
der Mündung der Flüsse Dee und Don liegt die Hauptstadt
des britischen Nordseeöls. Bereits im 13. Jahrhundert
war es der wichtigste Hafen im Norden Schottlands. Nördlich
der Innenstadt in Old Aberdeen befindet sich das King's College
und die St. Machar's Cathedral aus dem 14. Jh. Durch die kopfsteingepflasterten
Gassen entsteht eine typische Atmosphäre. Das Bild der
weiter südlich liegenden Stadt Dundee ist durch Industrie
und Werften gekennzeichnet.
links: bei Dundee; rechts: Stonehavn
Edinburgh
gehört zu den schönsten Städten Europas. Viele
enge Straßen, steile Treppen und eine unendliche Anzahl
von Pubs und Restaurants bringen viel Flair in die Stadt.
Während der Festivalzeit im August ist die Stadt eine
große Partymeile. Die Übernachtungspreise steigen
sehr deutlich an. Die Hauptsehenswürdigkeiten der Stadt
(u. a. Old Town, Castle und Cramond) liegen eng beieinander.
Unterhalb und südlich der Basaltfelsen, auf denen das
mittelalterliche Edinburgh gebaut wurde, liegt das Edinburgh
Castle. Die Neustadt wird als das umfassende Beispiel einer
Stadt des romanischen Klassizismus der Welt bezeichnet.
links: Edinburgh; mitte:Moorfoot Hills; rechts: Festival in
Edinburgh
Nach
Edinburgh folgt die Durchquerung der wunderschönen recht
einsamen Moorfoot Hills, eine mit Heide bewachsen ca. 650
m hohe Moorlandschaft. Eine entspannende Tour durch eine harmonische
Landschaft mit moderaten Straßensteigungen. Für
diesen Streckenabschnitt sollte man sich Zeit nehmen. Bis
zur Mündung folgt die Northsea-Cycle Route im Anschluss
dem Grenzfluss (England / Schottland) Tweed. Die Strecke weist
nur geringe Höhenunterschiede auf und ist leicht befahrbar.
Melrose und Kelso sind mit den Abbeys touristisch bedeutende
Orte.
Teilstrecke
der North Sea Cycle Route: England
An
der englischen Nordseeküste dominieren grundsätzlich
Kliffs und Steilküsten durchsetzt mit kleineren
Abschnitten von Dünengürteln das Landschaftsbild.
Der Küstenabschnitt zwischen Berwick-upon-Tweed
und Tynemouth ( Newcastle) ist vom Wechsel zwischen
Erosionsküste und Anlandungsküste geprägt.
Dünengebiete und Sandstrände wechseln sich
mit Steilhängen (Kliffkanten) ab. Der alte Seehafen
Berwick-upon-Tweed wechselte zwischen 1147 und 1482
13 Mal zwischen der England- und Schottlandzugehörigkeit.
Südlich von Berwick führt
die North-Sea-Cycle-Route an der Kliffküste auf
teilweise sehr schlechter Strecke bis Holy Island (Lindisfarne).
Die Insel ist bei Ebbe über eine
Straße erreichbar. Mönche aus Iona ließen
sich auf Lindisfarne im 7. Jh. nieder. Von hier wurde
Nordengland christianisiert. Burg
und Abteiruinen kennzeichnen den stark besuchten Ort.
Es folgen auffallend viele Bilderbuchstrände
mit ausgeprägten Dünenlandschaften u. a. auch
bei Bamburgh mit dem mächtigen Bamburgh Castle,
das auf den Klippen thront. Beim Fischerort Craster
liegt einsam an der Küste die aus dem 14. Jh. stammende
ehemalige königliche Festung von Dunstanburgh.
Nach mehreren KM-Fußweg entlang der Nordseeküste
erreicht man Dunstanburgh.
Im Druidge Pools Nature Rerserve zwischen
Amble und Ashington führt die Northsea-Cycle-Route
durch eine herrliche Dünenlandschaft. Es folgen
wenig attraktive Küstenorte mit Industrie- und
Hafenwirtschaft. Vor Whitley Bay ist die kleine, bei
Ebbe zu betretende Insel St. Mary's Lighthouse eine
willkommene Abwechslung. Der Turm kann bestiegen werden.
Leider fehlt hier ein Cafe. |
Die
NSCR ist in England gut ausgeschildert.
Allerdings sind die direkt an der Küste angebotenen
Ausweichstrecken der Northsea-Cycle-Route
i. d. R. landschaftlich sehr reizvolle Fußwege
mit schlechtem bis sehr schlechtem Belag.
Wegstrecke bei Berwick upon Tweed
Entfernungangaben auf der NSCR für England:
Berwick on Tweed-Newcastle:135 km
Newcastle upon Tyne-York: 226 km
York - Lincoln: 179 km
Lincoln - Norwich: 285 km
Norwich - Harwich: 224 km
|
Zwischen Tynemouth und
Newcastle quert die Route den Hadrian's Wall.
122 km zieht sich der römische Wall aus dem 2. Jh.
an der alten Nordenglandgrenze entlang. Hier ist er leider
wenig spektakulär. Tynemouth ist Newcastles Fährhafen.
Es gibt viele Fährverbindungen zu anderen Punkten
auf der Northsea-Cycle-Route. Die Hafenatmosphäre
mit Fischlokalen ist bis Newcastle die letzte nette Abwechslung.
Kreuz und quer geht es über nervige Radwege in Wohngebieten.
|
Die
Steilküsten sind Abtragungsküsten,
die durch hohe Brandung je nach Widerstandsfähigkeit
der Gesteine entstehen. Durch die permanente Erosion entsteht
Schotter und Festgestein. |
Links: Steilküste (Cliffs) nördlich
von Scarborough; Mitte: Eruptionsgestein;
Rechts: Dünengürtel im Druidge Pools Nature Rerserve
links: Festung von Dunstanburgh; mitte:
Holy Island; rechts: St. Mary's Lighthouse
Alternativ zur NCN
1 (National Cycle Network) bietet sich von Newcastle bis Middelsborough
die NCN 14 an. Entlang kleiner Flusstäler führt
die Route über alte ehemaligen Gleisstrecken. Dies hat
zur Folge, dass die Strecken kaum Steigungen aufweisen. Unmittelbar
nachdem man in Newcastle die Thyne in südlicher Richtung
überquert hat, hat man mit der NCN 14 die Stadt und den
Stadverkehr hinter sich gelassen. Die NCN 1 führt größtenteils
durch größere Städte und ist somit wesentlich
unruhiger als die NCN 14. Durham mit der Kathedrale (Weltkulturerbe
aus dem Jahre 1093) und der Burg liegen ca. 15 km von der
NCN 1 entfernt an der NCN 14.
ehemalige Gleisstrecken
Es ist unklar, ob ab Middlesborough die Northsea-Cycle-Route
über die NCN 65 (offizielle Übersichtskarte) oder
die NCN 1 (offizieller Internetauftritt) weiter in Richtung
Süden nach Kingston upon Hull führt. Beide Strecken
sind äußerst reizvoll. Ich bin in Teilbereichen
beide gefahren.
(NCR 65): Der mit Heide überzogene Nationalpark
North York Moors mit relativ flachen und
offenen Höhen (bis 400 m) bietet viel Weitblick und ist
für das Radfahren gut geeignet. Wenig befahrene Straßen
bieten ein entspanntes Fahren. Der Erstanstieg ist jedoch
mit ca. 25 % Steigung mühsam und Schieben ist Pflicht.
Der Rand des Moores besteht aus Kalkstein, der mittlere Abschnitt
aus Sandstein. Südlich des Moores liegt die sehr malerische
touristisch erschlossene Ortschaft Helmsley mit dem Rievaulx
Abbey (eines der schönsten Klosterruinen Englands) in
unmittelbarer Nähe.
York mit der mächtigsten
Kathedrale (Minster) Englands und dem mittelalterlichen Stadtzentrum
ist ein Besuchermagnet. 800 n. Chr. gründeten Wikinger
hier die erste Siedlung sie Jorvik genannt wurde, die 1976
bei Ausgrabungen teilweise freigelegt wurde. Eine Altstadtumquerung
ist nahezu auf der Stadtmauer zu bewerkstelligen. ist Touristen
aller Erdteile sind hier unterwegs. Die ehemalige Metzgergasse
(Shambles) ist durch die krummen und schiefen Fachwerkfassaden
einen Besuch wert. Für Kirchenfeteschisten: In York befinden
sich nach dem Verlust von 15 Kirchen während der Reformation
heute noch 17 Kirchen.
links: North York Moor; Mitte: Helmsly; Rechts: Kathedrale
(Minster) York
(NCR 1) Höhepunkte der Küstenroute
sind Straithes, Runswick Bay, Whitby, Robin Hood's
Bay, Scarborough sowie Bridlington. Die rauhe Natur
der Nordsee spürt man im Fischerort Staithes,
der eng zwischen gewaltigen Felsen liegt. Ein interessantes
Ortsbild mit umfangreicher Gastronomie bietet sich dem Besucher.
Im Hafenbereich, des ehemals bedeutenden Fischerhafens liegen
heute nur noch wenige kleine Fischerboote. 200 m hohe Felsen
ragen westlich des Ortes bei Boulby aus dem Meer hervor. Es
sind die höchsten an der englischen Nordseeküste
(Man merkt es beim Raufschieben!). Einige km westlich kauert
das Dorf Rumwick Bay an den Felswänden.
Den Ort sollte man wie auch Robin Hood's Bay möglichst
ohne Fahrrad besuchen, denn das Raufschieben ist äußerst
mühselig (25-30 % Steigung). Sowohl in Robin Hood's Bay
als auch in Rumwick Bay bestimmen enge und steile Gassen und
Treppen das heimelige Ortsbild. Die Häuser liegen eng
aneinandergeschmiegt, mit Gassen durchzogen an der ostenglischen
Steilküste. Von der Terrasse des Pubs in Rumwick Bay
hat man einen herrlichen Blick auf die Nordsee und die umliegenden
Häuser an den Steilwänden.
Der malerische Ort Robin Hood's
Bay mit vielen verwinkelten Gassen liegt südlich von
Whitby und ist ein vielbesuchter Ort mit umfangreichem Gastronomieangebot
wie auch das Bay Hotel. Eine längere Pause ist hier Pflicht.
In Whitby tobt das Touristenleben. Der Seehafenort
mit der Whitby Abbey weist ein gut erhaltenes Stadtbild auf.
links: Bay Hotel, Robin Hood's Bay
Immer wieder stößt
man auf den Coast Path, dem Küstenwanderweg, der direkt
an den Klippen der Nordsee verläuft. Gerne würde
man Teilstücke mit diesen wunderschönen Nordseesichten
erwandern, statt mit dem Fahrrad etwas abseits auf nicht so
aussichtsreichen Radwegen zu fahren. Versuche, diesen Weg
mit dem Fahrrad zu nutzen schlagen i. d. R. fehl, weil die
Wanderwege für Fahrräder ungeeignet sind.
Scarborough
ist das älteste und größte Seebad an der Yorkshireküste.
Durch die Hanglage ist von vielen Stellen des Ortes das Meer
zu sehen. Weite Sandstrände und typischer englischer
Seaside-Rummel sind hier selbstverständlich. Die 150
m hohen Bempton Chliffs bei Bridlington bieten
von 5 gesicherten Klippenstationen sehr gute Möglichkeiten
Seevögel zu beobachten. Hier halten sich eine Vielzahl
an Papageientaucher, Tölpel, Dreizehenmöven, Eissturmvögel
und Trottellummen auf. Auch per Bootfahrt von Bridlington
können die Vögel beobachtet werden.
starker Tidehub (bis über 5 m) in Fischerhafen
von Bosten
Kliffküste bei Cromer |
Kings's
Lynn war um 1600 der drittgrößte
Hafen Englands. Durch die Handelsbeziehungen zu den
Hansestädten erhielten einige Stadtbezirke deutsches
Outfit. Der historische Charakter konnte weitgehend
bewahrt werden. Nördlich der Stadt befindet sich
Sandringham House, eine der Landsitze
der Queen. Im Sommer können einige der Räume
besichtigt werden. Die Nordküste von Norfolk zählt
mit den vielen Sandstränden zu den schönsten
(z. B. Strand von Holkham) und natürlichsten Küstenabschnitten.
Das Wasser ist zum Schwimmen meist zu seicht, die Strömungen
teils gefährlich. Von eigens eingerichteten Beobachtungsständen
in den Naturreservaten westlich von
Snettisham und östlich von Titchwell können
Seevögel bzw. Watvögel beobachtet werden.
|
Die
etwas verschlafenen Badeorte wie Sheringham
und Cromer in North Norfolk
haben ihre viktorianische Atmosphäre bewahren können.
Wells-next-the-Sea gehört zu den attraktivsten Orten,
auch wenn es nicht direkt an der Nordsee liegt. Von Blakeney
starten Bootsausflüge zur Robbenkolonie (über 400
Seehunde und Kegelrobben) an der Kiesnehrung Blankeney Point.
Für Wanderer ist der ca. 80 km lange Northfolk Coast
Path von Hunstanton bis Blakeney eine abwechslungreiche Tour
mit vielen Einkehrmöglichkeiten.
In
den Wintermonaten peitschen hier die Winterstürme gegen
die Klippen.
Die
Seenkette Norfolk Broads ist ein bevorzugtes
Gebiet für Vogelkundler. Es handelt sich um ein durch
Torfabbau entstandenes Gebiet von Seen und Wasserwegen aus
dem Mittelalter (14. Jh.). Die weitgehend unzugängliche
Broads kann manmit einem der rund 1.000 Wasserfahrzeuge, die
vorwiegend in Wroxham und Horning
angeboten werden, erkundet werden. 12 große und 30 kleine
Broads sind durch ein labyrinthartiges Wasserwegenetz (ca.
200 km) miteinander verbunden. Mit dem Fluss Bure gelangt
man bei Great Yarmouth in die Nordsee.
Wroxham
und Horning liegen am Fluss Bure. Horning ist mit den strohgedeckten
Häusern und den an Venedig erinnernden Anlegestellen
der schönere Ort. In Ranworth mit dem Broadlands Conservation
Centre hat man vom Turm der Kirche einen herrlichen Blick
auf das Netz der Wasserwege.
Im
Bereich Suffolk wirken die Straßen
häufig tunnelartig. Von beiden Seiten sind sie von hohen
Hecken und altem Baumbestand gesäumt. Bleibende Erinnerungen
aus der Blütezeit der Wolltuchherstellung sind riesige
für die heutige Zeit überdimensionierte Kirchen
(wool churches).
Teilstrecke
der North Sea Cycle Route: Niederlande
In
den Niederlanden erstreckt sich das Strandwallsystem von
der Rhein-Maas-Mündung bis nördlich von Alkmaar
mit riesigen Dünen und wenigen schmalen Durchlässen
wie bei Camperduin und Zwanenwater bei Bergen. Über
ein Viertel des Staatgebietes der Niederland liegt bis
zu 7 Meter unter dem Meeresspiegel. Dies
gilt insbesondere für den Bereich Nordholland am
Ijsselmeer.
Zwischen
Hoek van Holland und Den Helder wird das flache Land durch
die Dünenlandschaft leicht hügelig. Die Dünenhöhe
liegt häufig bei 20 m und bei der Camperduin im Norden
sogar bei 50 m. Es ist ein ständiges rauf und runter,
das allerdings auch sehr reizvoll ist. Durch den vorherrschenden
Westwind hat man auf dem Streckenabschnitt bis Den Helder
i. d. R. Seitenwind vom Meer kommend. Bei einer West -
Ost Fahrt gibt es dann hoffentlich im flachen Friesland
und Groningerland Rückenwind.
|
Fähren:
Harwich - Hoek van Holland
www.stenaline.com
Hull - Rotterdam
www.ponsf.com
Newcastle - Ijmuiden
www.dfdsseaways.com
Beschilderung:
Holland: Noordzeeroute LF1
Friesland und Groningen: Waddenzeeroute LF10
eine Northsea-Cycle-Routenbeschilderung ist kaum vorhanden |
Die Fähre von Harwich (GB)
legt in Hoek van Holland an. Die Fahrzeit beträgt
ca. 7 Stunden. Hoek van Holland ist eine Arbeitersiedlung, die
mit dem Bau des Hafens entstand.
links:
Teil des Strandwallsystems bei Den Haag; rechts: Strand bei
Hoek von Holland
Hoek van Holland grenzt an Den
Haag ('s-Gravenhage, dem Sitz der niederländischen
Regierung und des internationalen Gerichtshofs. Die Miniaturstadt
Madurodam (Maßstab 1:25) ist eine Ansammlung der wichtigsten
Baudenkmäler der Niederlande. Den Haag ist die drittgrößte
Stadt der Niederlande. Nur wenige Kilometer vom Stadtkern entfernt
liegt das mondäne Seebad Scheveningen.
Das Gebiet zwischen Den Haag, Delft, Vlardingen und Hoek van
Holland ist mit Gewächshäusern eindrucksvoll bedeckt.
Angebaut werden hier Schnittblumen, Obst und Gemüse
Strand und Dünen (Strandwallsystem) bei Katwijk
Nach 17 km herrlicher Dünenfahrt
folgt Katwijk. Weiter geht es durch Dünenlandschaften über
Nordwijk nach Zandvoort. Als Küstenfischereiort hat Katwijk
längst die Bedeutung verloren. Gemeinsam gehören Katwijk
aan Zee und Katwijk a/d Rijn zu den größten Badeorten
der Niederlande. Auf eine über 135 jährige Geschichte
als Badeort kann das im 13 Jh. gegründete Nordwijk
zurückblicken. Weitere wichtige Wirtschaftbereiche für
die Region sind die Blumenzwiebelzucht sowie die Raumfahrbehörde
ESA. Der weitgehend bekannt Keukenhof liegt nordwestlich bei
Lisse (ca. 4 km landeinwärts von der Northsea-Cycle-Route
entfernt). Um den "Küchenhof" des ehemaligen
Jagdschlosses herum befindet sich die weltweit größte
Freilandblumenschau.
Die alte Bausubstanz der Provinzhauptstadt
Haarlem mit den vielen denkmalgeschützten
Häusern ist beeindruckend. Für einen kleinen Umweg
in die Innenstadt mit einer Pause am Grote Markt mit dem Stadhuis,
Vleeshal und der Groten Kerk sollte man sich die Zeit nehmen.
Haarlem; Amsterdam; Scheveningen
Rotterdam; Kinderdijk bei Rotterdam
In
Ijmuiden queren wir den Nordzeekanal. Hier
befindet sich eine der größten Schleuse der Welt.
Der Fähranleger für die Newcastlefähre befindet
sich im Nordwesten der Stadt an Zuidersluis. Im Museum "Nordzeekanal
in Sicht" auf der Nordersluis erfährt man kostenlos
alles, was sich auf, am und im Nordzeekanal ereignet. Nördlich
des Nordzeekanals geht es durch Industriegebiete mit Hochöfen
und Stahlfabriken. Nach einigen Kilometern erreicht die Northsea-Cycle-Route
das Noordholländische-Duinenreservaat, einem ca. 5.000
ha großem Naturschutzgebiet vor der Küste, in das
man von Wyjk aan Zee, Heemskerk, Castricum, Bakkum, Egmond und
Bergen Zugang hat. Hier beginnt eine herrliche Dünenstrecke
von ca. 40 km Länge bis Schoorl (Gebührenpflichtig).
Der gesamte Bereich ist für den motorisierten Verkehr gesperrt.
In den von Dünen umgebenen Badeorten Castricum aan Zee,
Egmond aan Zee, Bergen aan Zee und Schoorl tanzt der Bär
(Tourismus absolut!). Alle sind beliebte große Ferienorte
mit modernen Bädereinrichtungen und entsprechender Infrastruktur.
Breite Sandstrände mit vielen Cafes und Pommesbuden in
Holzhütten am Strand schaffen ein typisches holländisches
Nordseeflair.
Dünen bei Schoorl; Strand mit typischer
Restauration bei Zantvoord
Die
Gemeinde Schoorl wirbt mit den breitesten Stränden und
höchsten Dünen Hollands. Einige Wünsche läst
die Architektur dieser Orte offen. Charakteristisch für
diesen Dünenabschnitt an der Nordseeküste Nordhollands
ist, dass keine Hafenorte zu finden sind. Es münden keine
Flüsse in die Nordsee und somit gibt es nur flache Küstenabschnitte
ohne Anlegemöglichkeiten für Schiffe. Im
Spiegelbild befinden sich an der dänischen Nordseeküste
nördlich von Blavands Huk langgestreckte und schmale Strandwälle
mit kleinen Durchlässen zu den dahinter liegenden Lagunen
des Ringkobing bzw. Nissum-Fjord.
Vor der Küste Nordhollands
ist der Tidenhub relativ gering. Eine um Schottland
herum vor der englischen Küste nach Süden verlaufende
Flutwelle trifft zwischen der englischen und holländischen
Küste auf eine durch den Kanal heranrollende Flutwelle
und dreht wieder ab. Wir sprechen deshalb von einer Drehtide
vor der holländischen Küste. Im Drehpunkt gibt es
keinen Tidenhub.
Den
Helder ist der nächste Nordseehafen mit großer Fischereiflotte.
Hier legen die Fährschiffe nach Texel an. Holland sollte
nicht mit den Niederlanden gleichgesetzt werden. Die Provinz
Holland ist der Küstenabschnitt zwischen Rotterdam im Süden
und Den Helder im Norden. Nordholland befindet sich zwischen
Amsterdam im Süden, Den Helder im Norden, die Nordsee im
Westen und das Ijsselmeer im Osten.
Die
Hafenorte Nordhollands liegen vorwiegend an der Westküste
des Ijsselmeeres. Durch eine Schleuse im Abschlussdeich (Afsluitdijk)
erreichen die Schiffe die Nordsee (Waddenzee). Außergewöhnlich
schöne Orte und Städte liegen abseits der Northsea-Cycle-Route
am Westufer des Ijsselmeeres. Es sind die Hafenorte Marken,
Monnickendam, Edam, Volendam, Horn, Enkhuisen. Die faszinierende
Geschichte des Ijsselmeeres ist im Ziderzee-Museum von Enkhuizen
in einem Wohn- und Lagerhaus von 1625 anschaulich geschildert.
Es herrscht ein reger Schiffsverkehr vornehmlich mit Plattbooten
auf dem Ijsselmeer. Mehrtägige Tourn mit den historischen
Booten auf dem Ijsselmeer ist zum wichtigen Wirtschaftsfaktor
in der Region geworden. Viele historische Häfen am Ijsselmeer
werden angelaufen. Eine angenehme Atmosphäre herrscht in
den Orten Horn und Enkhuisen. Andere alte Hafenorte wie De Rijp,
das heute nach den Eindeichungen im Binnenland liegt, mußten
sich im Laufe der Zeit vom Fischfang auf die Landwirtschaft
umstellen.
Ein Abstecher in die Käsestadt Alkmaar sollte eingeplant
werden. Im Stadtkern befinden sich über 400 denkmalgeschützte
Häuser, die an engen Gassen und schmalen mit Zugbrücken
versehenen Grachten stehen. Eine Unzahl schöner Cafes,
Restaurants und Kneipen laden zu einem gemütlichen Verweilen
ein.
Zu
den langgestreckten Barriereinseln gehören Vlieland, Terschelling,
Ameland und Schiermonnikoog. Kennzeichnend sind Tidenhübe
von 1 bis 3,5 m. Bei Tidenhüben von 3,5 m bis 5 m entstehen
offene Watten mit Sandplaten. Eine andere Streckenvariante der
Northsea-Cycle-Route schließt die Inseln Texel und Vlieland
ein. Möchten Sie Zwischenstopps auf einer dieser Inseln
machen, ist dies kein großer Umweg. Ein regelmäßiger
Fährverkehr von Den Helder - Texel, Texel - Vlieland und
Vlieland - Harlingen bringt Sie in Friesland zurück zur
Nortsea-Cycle-Route. In der Saison sollten Sie sich frühzeitig
um eine Übernachtungsmöglichkeit kümmern. Zeltplätze
gibt es auf beiden Inseln.
1932
wurde mit der Eindeichung der Zuiderzee ein Jahrhundertwerk
geschaffen Ein 30 km langer Abschlussdeich trennt heute die
3500 Quadratkilometer große ehemalige Nordseebucht von
der Nordsee. Es erfolgte auch eine nordspezifische Namenswandlung.
Mit Süßwasser gefüllte Gewässer werden
als Meer bezeichnet. Somit wurde eine Umbenennung in Ijsselmeer
vorgenommen. So werden auch die größeren Süßwasserseen
Nordwestdeutschlands als Meer bezeichet wie z. B. Großes
Meer, Ewiges Meer und Zwischenahner Meer.
In
den Provinzen Friesland und Groningen führt die Northsea-Cycle
Route von Harlingen bis Delfzijl und Appingedam ausschließlich
durch kleinere Dörfer in Marschgebieten. Harlingen erreichen
wir ab dem Abschlussdeich weitgehend außendeichs und haben
somit freien Blick auf die Nordsee. Harlingen ist der Fährhafen
für die Inseln Vlieland und Terschelling. Das malerische
Ortsbild mit hunderten von alten hübschen Giebelhäusern
aus dem 17. bis 19. Jh. und einem Rathaus aus dem Jahr 1730
macht Harlingen zu einer attraktiven Stadt
in Friesland. Durch Harlingen führt auch die legendäre
Elf Steden Tocht (Elf Städte Tour), die wg. "Eismangel"
letztmalig 1997 gestartet werden konnte. Eine Strecke von 200
km ist von ca. 10.000 Eismarathonläufern mit sehr hoher
Durchschnittsgeschwindigkeit zu bewältigen. Das Spektakel
wird als Nationalfest live im Holländischen Fernsehen übertragen.
Seit 75 Jahren gibt es auch die Elf Steden Tocht durch die Provinz
Friesland als 240 km lange Radtour (Elfstedenrijwieltocht
= Elf Städte Fahrradtour), die jeweils Pfingsten in Bolsward
gestartet wird. Sie ist auf 15.000 Starter limitiert.
10
km vor dem Fährhafen zur Waddenzeeeiland Ameland liegt
der Ort Hogebeintum mit der kleinen romanischen Kirche aus dem
12. Jahrhundert. Die Kirche liegt auf der höchsten Warft
(Terp) Frieslands mit 8,80 m üNN. Unmittelbar am Deich
gelegen hat Wierum eine eigenwillige maritime Ausstrahlung.
Lauwersoog der Fährhafen nach Schiermonnikoog
liegt auf einer schmalen Landzunge zwischen dem Waddenzee und
dem Lauwersmeer. Im Infozentrum (Expozee) finden Sie umfassendes
Informationen zur Landgewinnung der Region. Heute ist das Lauwersmeergebiet
ein Erholungsgebiet mit vielen Wassersportmöglichkeiten.
Ein imposantes Bauwerk ist die Uitwateringssluizen, die bei
Ebbe Entwässerungswasser der nördlichen Provinzen
in die Nordsee entwässert.
links: Dorf hinter dem Deich - Wierum; mitte: Fischereihafen
Lauwersoog;
Pieterburen
im Norden der Provinz Groningen, ist das holländische Zentrum
der Wattläufer. Im Waddencentrum gibt es eine interaktive
Ausstellung über Wattwandern und das Leben im Watt. Weiterhin
befindet sich in Pieterburen eine Seehundauffangstation und
ein Botoanischer Garten mit theeschenkerij (Teehaus). Heute
ist das 1972 von Lenie't Hart in Hinterhof gegründete Hilfsprojekt
für kleine Seehunde ein professionelles Seehundhospital
mit quarantäne Rehabilitationspools. Nach ca. 6 Monaten
werden die Seehunde wie in Norden-Norddeich wieder "ausgewildert"
in die Freiheit entlassen. Mit einigen Metern Abstand darf der
Besucher an den Pools die kleinen Zeehonden im Zeehondencrèche
beobachten. Es ist ein nachhaltig beeindruckendes Erlebnis bei
netten Leuten. Mehrere ansprechende Cafes mit Terrasse befinden
sich in Pieterburen. Das Ortbild ist wenig attraktiv aber hier
muss ein Stopp eingelegt werden!!
li:Uitwateringssluizen Lauwersoog; Zeehondencrèche in
Pieterburen; mi:Seehunde; re:Kegelrobben
Beim
Umbau der Appingedamer Packhäuser zu Wohnungen
wurden die Ladeanbauten am Damsterdiep zu Küchen umfunktioniert.
Teile der mittelalterlichen Innenstadt von Appingedam stehen
unter Denkmalschutz. Neben Groningen ist es die einzige mittelalterliche
Stadt der Provinz Groningen. Nun folgt die Northsea-Cycle-Route
der Eems bzw. dem Dollart durch ein unangenehmes Industriegebiet
Richtung Termunten. Kurz vor Termunterzijl kehrt das ländliche
Leben
in der Marsch- bzw. Polderlandschaft Oldambt zurück.
Der
Dollart entstand zwischen dem 13. und 16 Jh. durch zahlreiche
schwere Sturmfluten. Bis zu 30 Dörfen fielen den Fluten
zum Opfer. Das Wasser des Dollarts ist als Brackwasser zu bezeichnen,
da es eine Mischung aus salzhaltigem Nordseewasser und Süßwasser
aus den Dollartzuflüssen ist.
Landgewinnung
durch Eindeichnung von 1509 -1967, Phasen der Eindeichung
Quelle: Natur- und Kulturpark Dollart; Gemeinde Bunde
Am
Ausstellungs- und Beobachtungshof Reidehoeve verlassen wir die
Eems und der Dollart beginnt. An der deutsch-holländischen
Grenze ist ein kleiner Abstecher zum Kiekkast von Nieuwe Statenzijl
empfehlenswert. Auf dem überdachten Beobachtungsturm mit
Sehschlitzen haben Sie einen atemberaubenden Rundblick über
das Watt, den Reetgürtel, die Salzwiesen und die Deiche.
Bei Niedrigwasser fallen zwischen 70 und 80 % des Dollarts trocken.
Kurz vor Nieuweschans geht es wieder ins Binnenland. Ein Abstecher
nach Oudeschans ist eine interessante Abwechslung. Die alte
Schanze (Festungsort) stammt aus dem Jahr 1593 und wurde restauriert
und teilweise rekonstruiert.
links
hängende Küchen, Appingedam; mittel Eemshotel, Delfzijl;
rechts: Deichfriedhof Otersum
alle Fotos aus der Provinz Groningen
links: Dollart; rechts: Marschbauernhof in der
Provinz Groningen
Tidenhub und Hochwasserverlauf in der
Nordsee
Alle Positionen an einer roten Linie mit gleicher Stundenangaben
haben zur gleichen Zeit Hochwasser.
Allgemeine Informationen
Die Kosten für den Ausbau
der Strecke betrugen 1.091.710 €, von denen 385.480 €
aus der EU-Gemeinschaftsinitiative INTERREG IIC; Kooperationsraum
Nordsee stammen und derselbe Betrag von den Projektpartnern,
also in Deutschland von den Landkreisen, den Kreisen, den kreisfreien
Städten und den Stadtstaaten zur Verfügung gestellt
wurden. Die restlichen 320.750 € wurden durch Sachleistungen
der Projektpartner erbracht.
Die Northsea-Cycle Route
ist der längste, durchgehend ausgeschilderte Radweg der
Welt. Ihre Länge beträgt 5942 Kilometer und führt
durch die sechs Staaten Dänemark, Schweden, Norwegen, Großbritannien,
die Niederlande und Deutschland, durch insgesamt siebzig Regionen,
zwanzig Städte mit 100.000 oder mehr Einwohnern und durch
80 Orte mit mehr als 5.000 Einwohnern. Der größte
Teil der Strecke führt durch sehr ländliche Räume.
Verbunden sind die einzelnen Teilabschnitte durch internationale
Fährverbindungen.
Weitere
Informationen finden Sie auf der Webseite
der North-Sea-Cycle-Route.
Durch die vielen Fährverbindungen kann die Rundtour in
Teilstrecken gefahren werden.
Inzwischen
bin ich die Route vollständig gefahren. Die Ausschilderung
der Strecke ist sehr unterschiedlich. Ohne Kartenmaterial, das
vor Ort erhältlich ist, ist die North-Sea-Cycle-Route zu
unübersichtlich. Sehr interessant ist die Gesamtroutenübersichtskarte
mit kurzen Informationen zu Radkarten, Fährverbindungen,
Teilstreckenlängen usw. der einzelnen Länder. Diese
Karte liegt in Deutschland bei vielen Fremdenverkehrverbänden
an der North-Sea-Cycle-Route aus und ist kostenlos. Sie ist
evtl. erhältlich bei: "Die Nordsee GmbH - Sieben Inseln
- Eine Küste, www.die-nordsee.de
". Für weitere Informationen stehe ich gerne zur Verfügung:
Arnold Meyer,
Wilhelmshaven
Reisebericht
zur North Sea Cycle Route von
Kartenmaterial
und Fährverbindungen für die North Sea Cycle Route
Fährverbindungen:
Fährverbindungen
sind aus der Timetable der Webseite http://www.aferry.to
sehr gut zu entnehmen. Auch Buchungen können hier vorgenommen
werden. Verwirrungen gibt es, welche Verbindungen zwischen Schottland
und Bergen (Norwegen) ab 2008 angeboten werden. Insbesondere
ist unklar, ob es Direktverbindungen gibt (etl. über die
Farörinseln).
Durch
einen Klick auf die Bücher wechseln Sie zur Amazonseiten
bzw. zum Michael-Müller-Verlag und können, wenn Sie
möchten den Radatlas sofort bestellen. Weitere Infos werden
dort auch geboten.
Kartenmaterial
für Deutschland
Von
der Ems nach Hamburg - Radweg
2
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- Radtourenbücher Deutschland /
Spiralbindung
Nordseeküsten-Radweg 2 Von
der Ems nach Hamburg
1:75.000, Ortspläne, Übernachtungsverzeichnis,
ca. 120 Seiten,
EUR 11.65, öS 158., sFr 21., ISBN 3-85000-054-0
www.esterbauer.com
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Von
Hamburg nach Sylt - Radweg 3
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Spiralbindung
Nordseeküsten-Radweg 3 Von Hamburg
nach Sylt
1:75.000, Ortspläne, Übernachtungsverzeichnis,
ca. 100 Seiten,
EUR 11.90, öS 158., sFr 21., ISBN 3-85000-039-7
www.esterbauer.com
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Radtourenbuch,...
Nordseeliteratur Fachliteratur:
Richard Pott, Die Nordsee, Eine Natur-
und Kulturgeschichte, C. H. Beck Verlag München,
2003 ISBN 3 406 51030 2
www.beck.de
Herr Pott ist Biologe und Professor für Vegetationsgeographie
und Landschaftökologie an der Universität Hannover
- Es ist für Interessierte ein außerordentlich
interessantes Werk!!
Das Buch von Richard Pott wurde in verschiedenn
Passagen als Quelle herangezogen.
Karten
für die Holland - Radweg 1-
Von Rotterdam nach Leer
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: 75.000, Ortspl., ÜVZ, 140 S., € 11.90, ISBN
3-85000-083-4
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LF1/LF10
Noordzee-/Waddenzeeroute, Herausgeber: Fietsplatform,
Maßstab: 1:150.000
Karten vom ANWB / VVV Toeristenkaart, Maßstab: 1:100.000,
erhältlich in allen VVV-Geschäftsstellen
- die Fietsrouten LF1 und LF10 sind in den letztgenannte
Radkarten nicht gesondert eingetragen
Kartenmaterial
für England
Zu empfehlen sind die Karten aus dem NCN (National Cycle
Net). Kostenloser Katalog ist bei www.sustrans.org.uk
erhältlich. Folgende Karten decken den Radweg von
Edinburgh bis Harwich ab.
- Coast and Castles Cycle Route
Edinburgh - Newcastle
- Three Rivers Cycle Route
Newcastle - Middlesbrough
- The White Rose Cycle Route
Hull to Middlesbrough
- Hull - Fakenham Cycle Route
- Fakenham - Harwich Cycle Route
Alle Karte sind in Englisch aufgelegt.
Die beiden erstaufgeführten Karten enthalten deutsche
Legenden.
Die
Karten sollten vor Reisebeginn vorliegen, denn in England
ist es ein Glücksspiel sie erwerben zu können!!!!
Sie kosten jeweils ca. 3-6 Pfund und haben sehr kleine
Verpackungsmaße!
Cycling Map & Guidebook in one: http://www.goldeneyemaps.com/
Kartenmaterial
für Schottland
Zu
empfehlen sind die Karten aus dem NCN (National Cycle
Net). Kostenloser Katalog ist bei www.sustrans.org.uk
erhältlich. Folgende Karten decken den Radweg von
Edinburgh bis John O'Groats ab. .
- NCN Aberdeen to John O'Groats Cycle Route
- NCN Edinburgh - Aberdeen Cycle Route
- NCN Coast and Castles Cycle Route
Newcastle - Edinburgh
Karte 2 und 3 enthalten neben der englischen
auch eine deutsche Lengende.
Die
Karten sollten vor Reisebeginn vorliegen, denn in England
ist es ein Glücksspiel sie erwerben zu können!!!!
Sie kosten jeweils ca. 6 Pfund und haben sehr kleine Verpackungsmaße!
|
Kartenmaterial
für die Dänemark
Von Tonder nach Skagen
bikeline
- Radtourenbücher / Spiralbindung
Nordseeküsten-Radweg 4 Von Tonder nach Skagen
1 : 75.000
Bikeline Radtourenbuch,...
bikeline
- Radtourenbücher Dänemark / Spiralbindung
Nordseeküsten-Radweg 4 Von Tønder nach Skagen
(559 km)
1 : 75.000, Ortspl., ÜVZ, 112 S., € 11.90, ISBN
3-85000-065-6
Karten
und Informationen für die Schweden
Der
südliche Teil (Halland - südlich von Göteborg)
ist identisch mit der Route Ginstleden / Cykelspåret
Väst. Der nördlich von Göteborg
gelegene Teil der Northsea-Cycle-Route durch Bohuslän
bis zur norwegischen Grenze ist identisch mit der Route
Cykelspåret.
Für den Hallandsbereich wird von Hallandsturist eine
DIN A4 Broschüre mit grober Wegbeschreibung und Übersichtskarte
geschickt.
www.hallandsturist.se
info@hallandsturist.se
E-Mail Anfrage genügt.
Interessant
ist die Broschüre "Cykelspåret
Bohuslän" und die auf DIN A4 mitgesandte
Übersetzung in Deutsch, die eine Wegebeschreibung
mit Ortsbeschreibungen enthält.
www.vastsverige.com
info@vastsvenskaturistradet.se
Beide Touristverbände geben das Material
kostenlos ab. Email Anfrage genügt.
Karten
und Informationen für Norwegen: Sykkelquide
Die Karten für Norwegen - 1:100.000
sind zu bestellen bei:
http://www.bike-norway.com/Tysk_Rute.asp?ID=4&KID=17
North Sea Cycle Route Norway 1
Radwanderführer in Atlasform mit
Karte über die Küstenroute NSR I (Svinesund-Horten-
Kristiansand): Der Radwanderführer enthält alle
notwendigen Informationen für eine Radtour entlang
die Küstenroute. U.a. mit detaillierter Karte mit
Informationen zu Übernachtung, Restaurants, Sehenswürdigkeiten,
Entfernungsangaben, Adressen und Serviceangeboten.
Karte 1:100.000
Auf Norwegisch, Deutsch und Englisch.
74 Seiten, NOK 120 + Porto 40 NOR
North Sea Cycle Route Norway 2
Radwanderführer mit Karte über
die Nordseeroute NSR II (Kristiansand-Stavanger-Bergen):
Auf Norwegisch, Deutsch und Englisch.
73 Seiten, NOK 120 + Porto 40 NOK
Alternativer Kartensatz
Folgende Kartesätze mit Einzelblättern
zum Stückpreis von ca. 40 € sind im Castor Forlag
erschienen. Es ist ein Kartensatz auf topographischer
Basis aus wetterfestem Material .
Knut Bjoraa
Sormorske Hjulgleder
Nordsjorute Vest
ISBN 82-92688-01-3
Nordsjoruta Ost
ISBN 82-92688-00-5
|
Niederlande
Michael Müller Verlag
Sievers, Dirk, 688 Seiten, 6. Auflage
2006, s/w mit Farbtafeln, 22,90 EUR, 40,10 sFR, ISBN 3-89953-260-0
Nur in Teilbereichen für die Northsea-Cycle-Route
verwendbar. Evtl. relevante Teilbereichen kopieren. |
Ostfriesland
- Ostfriesische Inseln
Michael Müller Verlag
Katz,
Dieter, 256 Seiten, 1. Auflage 2007, farbig, 15,90 EUR,
28,50 sFR, ISBN 978-3-89953-354-5 |
Südnorwegen
Koch, Hans-Peter, 256 Seiten, 3. Auflage
2006, farbig, lieferbar, 15,90 EUR, 28,50 sFR, ISBN 3-89953-249-X |
Schottland
Neumeier, Andreas, 760 Seiten, 4. Auflage
2005, s/w mit Farbtafeln, lieferbar, 22,90 EUR, 40,10
sFR, ISBN 3-89953-231-7 |
|
Schottland
Neil Wilson, Alan Murphy, 532 S.
ISBN 3-8297-1568-4, 19,65 €
Deutsche Ausgabe von Lonely Planet
März 2006
sehr empfehlenswert
|
Fotos
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