Borkum Historie  

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Die ostfriesische Insel Borkum gehört zum Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer. Erste Erwähnung fand Borkum bereits durch die römischen bzw. griechischen Chronisten Plinius, Strabo und Tacitus. Ein folgenschweres Missgeschick widerfuhr den Römern vor Borkum. Auf einem Vergeltungsfeldzug gegen die Germanen verschätzten sie sich bei einem aufkommenden Sturm und gerieten mit ihren Schiffen in das Unwetter. Tacitus berichtet: es "packte die Schiffe, warf sie auseinander in die offene Nordsee oder nach den Inseln hin..." . Überlebende Römer wurden von römerfreundlichen Chauken gerettet. Wieder hatten die Römer die Chance nicht genutzt, Nordgermanien dem römischen Reich einzuverleiben. 

Borkum und die Namensänderungen

Borkna (1270)
Borkina (1379)
Borkyn (1409)
Borchum Ooge (1440)
Borckum (1462)


Schautafel des Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer

Das Hauptfahrwasser der Ems war im 16. Jh. die Osterems. Sie verlandete stark und die Westerems wurde zunehmend als Wasserstraße genutzt. Noch vor einhundert Jahren lagen die tiefsten Rinnen in der Westerems. Heute fließt die größte Wassermenge durch das Randzelgat und Ostfriesische Gatje.


Schautafel des Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer

Veränderung der Lage Borkums durch Gezeitenströmungen im Mündungstrichter der Ems.

Wie die anderen ostfriesischen Inseln ist auch "Borkum den Kräften der Natur ausgesetzt. Neben Sturmflutkatastrophen, die das gesamte Wattenmeer verändern, wird die Lage Borkums von den Ebb- und Flutströmungen im Mündungstrichter der Ems bestimmt. Vier Hauptströmungsrichtungen lagern Sandmassen auf der Insel ab oder tragen sie wieder davon. So driftete die Westerems immer weiter nach Osten ab. Als Folge sind im Westen der ostfriesischen Insel Borkum (Greune Stee) und Norden (Olde Dünen) Sandmassen abgetragen worden. Im Osten und am Nordstrand wird dagegen auch heute noch regelmäßig Sand zugeführt und vergrößert die Insel." 

Zitat der Schautafel des Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer auf Borkum


Strand mit Dünen im Nordwesten der Insel


erste Dünenbildung

Greune Stee
Greune Stee, Borkum - Süd


Salzwiesen und Watt südlich der Insel

Die Greune Stee ist ein Inselwald im Süden der Insel mit Feuchtwiesen, offenen Wasser- und Schilfflächen sowie moorigem Gelände. Dieses Naturschutzgebiet, teils von Seewasser überflutet, darf auf ausgewiesenen Wege betreten werden.

Ehemals war der Tüskendör-Heller eine weite Überflutungsfläche, die bei Hochwasser Borkum in 2 Teile trennte. 1864 wurde durch den Hinterwall die Inseltrennung beendet. Der Hinterwall ist ein mit Heckenrosenbüschen bewachsener Dünenwall entlang der Straße nach Ostland (nördlich des Sees). Heute liegt der Tüskendörsee inmitten der Ruhezone und die umliegenden Feuchtgebiete sind wichtige Brutgebiete u. a. für den großen Brachvogel und die seltenere Bekassine. Störend für das Naturschutzgebiet ist die Anflugschneise und Rollfeld des Borkumer Flugplatzes, der inmitten des Gebietes liegt. Der ehemalige Baggersee ist 1975 durch die Sandentnahme für den Deichbau entstanden. Durch ein Siel findet ein Wasseraustausch mit dem Wattenmeer statt. Das Betreten ist nur im Rahmen von Führungen gestattet.

Tüskendörsee
Tüskendörsee

Das Trinkwasser der Insel stammt zum größten Teil aus Flach- und Tiefbrunnen auf dem Ostland. Weiteres Trinkwasser wird aus der Wasserdelle gepumpt. Aufgrund der Wasserentnahme fällt die Wasserdelle zunehmend trocken.


Dünen mit Ostbarke im Osten der Insel

Salzwiesen im Osten - Wanderweg Hoge Hörn

 

Das ehemalige Grundstück des erfolgreichsten Walschlächters Roelof Gerritsz Meyer ist noch heute mit Walkinnladen umzäunt. Meyers Mannschaft erlegte auf 42 Grönlandfahrten 270 Wale 



Borkumer Walfangkommandeure beteiligen sich sehr aktiv am Walfang und den Ausrottungskampagnen. In der Mitte des 18 Jh. war plötzlich Schluss mit dem Walfang. Ursache waren kriegerische Auseinandersetzungen zwischen Holland und England, in denen Borkum auf der Seite der Holländer stand. Außerdem ging die Zahl der Wale dramatisch zurück. Es folgte eine Phase der Armut, die nach 1780 einsetzte. "Verstärkt wurde der wirtschaftliche Niedergang durch die französische Besatzung von 1810 bis 1813, durch schwere Sturmfluten (1825) und starken Sandverwehungen. Die Bevölkerungszahl auf Borkum sank um die Hälfte, Wohngebäude mussten aufgegeben werden, jüngere Einwohner zogen zum Festland." aus Borkum-er-leben 6/2000 

Ab 1830 fuhren immer mehr Emder Kaufmannsfamilien nach Borkum um dort zu günstigen Preisen Urlaub zu machen.  Um 1860 waren es bereits ca. 500 Personen die jährlich auf Borkum ihren Urlaub verbrachten. 

 

 

Auch auf dem Friedhof am alten Leuchtturm sind  einige Walfängergräber mit Walknochen versehen. Die alten Grabsteine mit den Totenköpfen wurden  kürzlich erneuert.