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Wie das übrige Norddeutschland verdankt auch Ostfriesland dem Expansionsstreben des römischen Reiches, dass es das Licht der Geschichte erblicken durfte. Durch die Erkundungsfahrt des Drusus im Jahre 12 v. Chr. wurde bekannt, dass von der Küste bis zum Land an der Ems die Chauken lebten. Westlich der Ems war friesisches Gebiet. Um Betumersiel, das am Westufer der Ems auf Höhe von Leer (zwischen Jemgum und Bingum) liegt, sind einige Ausrüstungsgegenstände gefunden worden, die auf die Anwesenheit des römischen Militärs hindeuten. |
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In der Zeit der Völkerwanderung verließen
die Chauken Ostfriesland. Nach Zeiten der Nichtbesiedelung rückten die
Friesen von Westen in das heutige Ostfriesland ein. Sie besetzten die alten
Wohnplätze und legten neue an.
Schmeichelhafter Bericht von Plinius den Älteren,
römischer Offizier und Schriftsteller
(ca. kurz vor Chr. )
"Eine Gegend von der es zweifelhaft
ist, ob sie zum Land oder zum Meer gehört. Dort bewohnt ein beklagenswertes
Volk hohe Erdhügel, die mit Händen nach Maßgabe der höchsten
Flut errichtet sind; in den so erbauten Hütten gleichen sie Seefahrern,
wenn das Wasser das umliegende Land bedeckt, Schiffbrüchigen, wenn es zurückgetreten
ist; auf die zugleich mit dem Meere zurückweichenden Fische machen sie
um ihre Hütten herum Jagd. Es ist ihnen nicht vergönnt, Vieh zu haben,
sich von Milch zu nähren wie ihre Nachbarn, ja nicht einmal mit wilden
Tieren zu kämpfen, da jegliches Buschwerk fehlt. Aus Schilfgras und Binsen
flechten sie Stricke, um Netze für die Fische daraus zu fertigen, und indem
sie den mit den Händen ergriffenen Schlamm mehr am Winde als an der Sonne
trocknen, erwärmen sie ihre Speisen und die vom Nordwind erstarrten Glieder
durch Erde. Zum Trinken dient nur Regenwasser, das im Vorhof des Hauses in Gruben
gesammelt wird."