Ziegelei-Museum, Rheiderland - einst Ziegelei Cramer, Midlum

Ziegeleimuseum - Konzept

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Das Museumskonzept

Ziegeleiarbeiter
Ziegeleiarbeiter an der Unterems. (Quelle: G. Cronsweich)

Das Konzept sieht vor, den ehemals maroden Charakter des Gebäudes zu zeigen und darauf zu bauen, dass dem Gebäude daraus ein eigener "Charme" erwachsen wird. Der Schwerpunkt liegt somit weniger auf der Demonstration des ehemaligen Ziegeleibetriebs, als auf der Demonstration der Ziegeleigeschichte des Rheiderlandes -von der Handstrichziegelei über die Anfänge der Maschinenziegelei um 1890 bis zur industriellen Produktion mit halbautomatischem Betrieb um 1960.

Bagger und Loren
Kleiabbau: Bagger und Loren vor der Beladung. (Quelle: Anton Garen, Varel)

Beladen der LKW
Kleiabbau: Beladen der LKW mit Klei.(Quelle: Kuse, Bingum)

Dabei sollen alle Aspekte die für die Herstellung von Ziegeln seit dem Beginn der Handstrichziegelei an der Ems von Belang sind, mit einbezogen werden:

- ältere Produktionsverfahren einschließlich Sumpfgrube, Tretdiele, Tonmühle etc.,
- Kleigewinnung und Kleitransport (Lorenbahn mit Lok),
- Anfahrt von Torf und Emssand zur Magerung des fetten Kleis über das Wasser ( Schiffe auf der Muhde),
- der Steinlagerplatz an der Muhde,
- die Auslieferung der Steine über Wasser,
- die Lufttrocknung mit ihren schließlich enormen Dimensionen,
- verschiedene Ofenformen (Feldbrand, deutscher Ofen, Ringofen, Tunnelofen),
- Arbeits- und Sozialgeschichte (Arbeitsverhältnisse, Lohnverhältnisse, Wohnverhältnisse, Streiks, Arbeitssicherheit etc.),
- der Aufbau eines kleinen Archivs bzw. einer Museumsbibliothek, in der alle für die Ziegeleigeschichte des Niederrheiderlandes relevanten Aufsätze und Bücher vorhanden sind. Es soll versucht werden, die Geschäftsunterlagen anderer Ziegeleien (als Kopien) für dieses Archiv zusammenzutragen und damit eine Basis für eine wissenschaftliche Darstellung der Geschichte des Ziegeleiwesens im Rheiderland zu geben.

Ziegel mauern
Ziegel mauern. (Quelle: Anton Garen, Varel)

Planung

Die ursprüngliche Planung fordert, die typischen Gebäudeelemente der Außendeichziegelei wieder-herzustellen bzw. neu zu errichten. Ebenso sollten die Schornsteine der nebeneinander liegenden ehemaligen Ziegeleien Cramer und Leding als Wahrzeichen des Standortes saniert werden.

Des weiteren müssten der alte Zentralkomplex mit altem Pressenhaus, neuem Pressenhaus, den künstlichen Trockenkammern und dem alten Ofenhaus nach historischem Vorbild wieder mit einem
ca. 3000 m2 großem Dach versehen werden.

Zeitplan und Finanzierung

Für den Aufbau des Museums ist eine Zeitdauer von sechs bis zehn Jahren (bis ca. 2006) vorgesehen. Es gibt keinen festen und planbaren Etat, da die Maßnahmen von den verschiedenen Trägern jeweils für die Dauer von ein bis zwei Jahren bewilligt werden. Die Gelder, die in dieses Museum fließen, sind keine spezifischen Museumsgelder, werden also nicht an anderer Stelle anderen Museumsprojekten vorenthalten.

Museumspädagogische Aspekte

Aus museumspädagogischer Sicht bietet die Tatsache, das es sich bei dem Gebäude der Ziegelei Cramer um einen Torso handelt, auch einen positiven Aspekt für das eigentliche museale Anliegen:
An dem Gebäude lassen sich alle Phasen der Erneuerung und Modernisierung der letzten 110 Jahre ablesen. Es bietet darüber hinaus an einem exponierten und an historischen Bezügen überaus reichen und für die Rheiderländer Ziegelei typischen Standort die Möglichkeit, die Geschichte des Ziegelei-wesens der gesamten Region darzustellen, ohne dass dieses Vorhaben etwa durch das Übermächtige einer funktionierenden Ziegeleianlage Einschränkungen erfahren müsste. Der Ringofen als zentrales
und wichtigstes Stück der Ausstellung verliert nicht unbedingt durch den teilweisen Abbruch. Im Gegenteil bietet der diagonale "Schnitt" durch die Ofenanlage bei gleichzeitig möglichem Nachvollzug der Gesamtanlage die Möglichkeit, deren Funktionieren besser verständlich zu machen, als bei einem "geschlossenen" und deshalb in seiner komplexen Funktionsweise kaum zu erfassenden Ringofen.