Für
die naturkundliche Inselerkundung ist sie ein sehr hilfreicher
Begleiter. An den 10 Stationen stehen nummerierte Hinweisschilder
mit der Meertinusgrafik. Wissenswertes ist jeweils in der
Broschüre zu erfahren. Eine detaillierte Wanderkarte
ist enthalten.
Der
Spaziergang beginnt im Osten des Dorfes und ist ca. 4 km
lang. Die Anleitungen für eine Schnitzeljagd könnte
die Tour für Kinder und Familien noch spannender machen.
Für manchen „Spiekeroogkenner“ erschließen
sich neue Wege und Bilder der Insel, die vorher leicht übersehen
wurden.
An
einem Tuun (1) oder Dorfgarten in einer Dünenmulde
am Friederikenweg beginnt der Spaziergang und setzt sich
zur Oosterplantung (2 ) fort. Nördlich des Dorfes in
den Dünentälern befinden sich noch einige brachliegende
Dorfgärten, die ehemals zum Kartoffel- und Gemüseanbau
dienten. Das Wäldchen Oosterplantung besteht vorwiegend
aus Schwarzkiefern und sollte das Dorf ursprünglich
vor Flugsand bzw. Wanderdünen schützen. An die
Osterplantung schließt sich der Eierschießerplatz
(3) an, eine karge Dünenfläche. Zwecks Regeneration
wurde der ehemals für den Ostereierwurf genutzte Platz
1977 eingezäunt.
Einen
herrlichen Spiekeroogüberblick über den Strand,
die Dünen, das Dorf, die Heller und die Salzwiesen
gewährt die Aussichtsdüne Kohhuckdüne ( =
Kuhhock) (4).
Das
Umweltzentrum Wittbülten (5) (=Weißdüne)
ist die nächste Station. Mit Exponaten (Pottwalskelett)
und Installationen wird dem Besucher Spiekeroog näher
gebracht. Ein stilvoll eingerichtetes Cafe mit Terrasse
lädt zu einer Pause ein. Östlich des Umweltzentrums
befindet sich ein Infopavillon mit freiem Blick auf die
Ostplate (6), die 1970 unter Naturschutz gestellt wurde.
Auf markierten Wegen darf sie außerhalb der Vogelbrutzeiten
betreten werden. Großflächig sind hier die Stadien
der Inselentwicklung nachzuvollziehen. Junge Dünen,
Salzwiesen und Watt liegen hier eng beieinander. In den
letzten 100 Jahren kam es hier zum Inselzuwachs von 34 m
/ Jahr. Die Randdünen westlich des Pavillon und die
jungen Dünen der Ostplate werden durch die Leegde (7)
(Legde, Sloops oder Schlopp = sind linienhafte Dünendurchbrüche.)
getrennt. Es handelt sich um das Niederungsgebiet vom Strand
im Norden bis zu den Salzwiesen (Inselheller) im Süden,
das bei höheren Sturmfluten häufig vollständig
überflutet wird.
Richtung
Norden verläuft der Weg durch mit Strandhafer bewachsene
Weißdünen (8), die auch gleichzeitig die Randdünen
Richtung Nordsee sind. Die
Randdünen sind i. d. R. junge Dünen mit lichtem Pflanzenbewuchs,
durch die der Sand noch durchscheint.
Nach Alter unterscheidet man die jungen Weißdünen,
die Graudünen und die alten Braundünen. Je älter
die Dünen, desto vielfältiger ist auf Grund der
stärkeren Humusschicht der Pflanzenbewuchs. Sanddorn
ist mit seinen orangenen Früchten ein typischer Graudünenbewuchs
mit hoher Kalkhaltigkeit. Einen hoher Vitamin C und Vitamin
B 12-Gehalt besitzt die Sanddornpflanze. Die Frucht ist
sehr herb und bitter. Die Beeren können am Strauch
mit der Hand "gemolken" und dann als Saft oder
Marmelade verarbeitet werden.
Über
einen der schönsten Inselwege gelangt man zu den Braundünen
(9) mit der dickeren braunen Humusschicht auf dem sandigen
Untergrund. Auf dem Nordhang sind die Braundünen großflächig
mit einem Teppich von Krähenbeeren überzogen.
Silbergras ist die typische Pflanze für den Südhang.
Bevor der Ausgangspunkt im Frederikenweg erreicht wird,
passiert man das Sonnentauwäldchen (10). Der kleine
Birkenwald ist natürlich gewachsen und schmiegt sich
an die angrenzenden Dünen. Die durch den Wind geformten
Bäume werden als Windschurbäume bezeichnet. |