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] Libellen im Moor
Libellen sind eine sehr alte Insektenart. Ihr Körperbau und die Lebensart soll sich in den letzten 150 Millionen Jahren kaum verändert haben. Es wird zwischen Klein- und Großlibellen unterschieden. 2/3 der bei uns vorkommenden 80 Libellenarten sind Kleinlibellen. Ca. die Hälfte der Arten stehen auf der Roten Liste der gefährdeten Arten. Die Kleinlibellen (Zygoptera) sind kleine bis mittelgroße Insekten mit quer gestellten, hantelförmigem Kopf und schlankem Hinterleib. In der Regel sind die fast identischen Vorder- und Hinterflügel im Sitzen über dem Rücken zusammengeklappt (s. oben links Azurjungfer). Die Großlibellen (Anisoptera) haben an der Basis stark verbreiterte Hinterflügel. Im Sitzen sind sie weit ausgebreitet. Segellibellen, zu den Großlibellen gehörend (Libelludae) drücken die Flügel in Sitzen i. d. R. nach vorne unten. Da die Larven der Libellen auf Wasser angewiesen sind, findet man sie vorwiegend in der Nähe von Gewässern. Libellen sind Räuber, die ihre Beutetiere im Flug fangen. Die Beute der Libellen besteht im Wesentlichen aus anderen Insekten, wobei das Spektrum sehr groß ist. Das Liebesspiel der Libellen findet vorwiegend in der Luft statt. Sie bilden das so genannte Paarungsrad (s. Foto links), das einem Herzen ähnelt. Die Eier werden je nach Art unterschiedlich abgelegt. Meist legt das Weibchen die Eier in ein Gewässer ab. Einige streifen sie an der Wasseroberfläche ab, andere legen sie an Wasserpflanzen ab oder stechen sie in das Innere von Wasserpflanzen. Bei einigen Libellenarten schützt das Männchen das Weibchen vor Rivalen bei der Eiablage. Die Männchen sind i. d. R. wesentlich farbenfreudiger als die Weibchen, die dadurch bei der Eiablage für die Feinde deutlich unauffälliger sind. Die Libellen leben nach der Eiablage nur noch wenige Wochen. Die Larven leben je nach Art von einigen Wochen bis zu 3 Jahre unter Wasser. Die gefräßigen Larven ernähren sich von Mückenlarven, kleinen Kaulquappen etc. "Wegen
des ähnlichen Körperbaus von Larve und fertigem Insekt können
die Libellen auf ein Puppenstadium verzichten, mit der letzten Häutung
wird aus der Larve die Imago, das voll entwickelte Tier. Diesem Vorgang
geht die Metamorphose voraus, die Umwandlung des Körpers und
die Umstellung von der Wasser- auf die Luftatmung. Äußerlich
merkt man wenig davon; die Larven werden träger, sie stellen
die Nahrungsaufnahme ein. Die größeren Augen der Libelle
schimmern durch den Kopfpanzer, die Unterlippe zieht sich aus der
Fangmaske zurück. Da sich die Atemlöcher aus der Brust (die
Stigmen) öffnen, suchen die Tiere kurz vor dem Schlüpfen
die Wasseroberfläche auf und strecken häufig die Brust an
die Luft." Sie steigen zum Schlüpfen an den Wasserpflanzen hoch. Innerhalb weniger Stunden erreicht die junge Libelle die volle Körpergröße. Sie fangen ihre Beutetiere, i. d. R. andere Insekten im Flug. Sämtliche Insekten, die sie überwältigen können werden von ihnen attackiert. Um die Muskulatur aufzuwärmen, benötigen sie Sonnenstrahlen. Ihre Flügel können während des Fluges so bewegt werden, dass sie vorwärts, rückwärts, auf- und abwärts oder auf der Stelle fliegen können. Beide Flügelpaare können unabhängig voneinander bewegt werden. Häufig werden sie im Volksmund auch als Hubschrauber bezeichnet. Morgens im Sonnlicht sitzend, lassen die Libellen ihre Muskeln von der Sonne aufwärmen, um sodann ihre Flugkünste ausüben zu können. Die durchschnittliche Lebensdauer der meisten Libellenarten liegt zwischen 6 und 8 Wochen. Zu ihren Feinden zählen u. a. Ameisen, Frösche, Vögel, Spinnen, Wespen und Fledermäuse. Libellenarten
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