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Nordwestreisemagazin ]
Das Moor
- Entstehung, Moorbildung, Kultivierung und Nutzung in Nordwestdeutschland
Entstehungsphasen
des Moores in Nordwestdeutschland
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Niedermoore -
Moorbildung
Sie entstehen vielfach aus verlandeten Seen oder feuchten Senken.
Sie sind nährstoffreich, weil sie im Einflußbereich
des nährstoffreichen Grundwassers liegen.
typische
Pflanzen im Niedermoor: Schilfrohr, Rohrkolben, Binsen u.
a.
Hochmoore -
Moorbildung
Sie sind nur auf nährstoffarmes Regenwasser angewiesen.
Es besteht keine Verbindung zum Grundwasser. Jährlich wächst
ein Hochmoor ca 1 mm. Sehr eindrucksvolle Hochmoore sind am
Ewigen Meer und im Bockhorner
Moor zu finden. Regelmäßig finden hier organisierte
Moorwanderungen statt.
typische
Pflanzen im Hochmoor: Torfmoos, Sonnentau, Wollgras u. a.
in Trockenzeiten: Heide und Birken
von
links: Torfmoos, Sonnentau, Bessenheide, Heidegewächs
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Karte nach Grosse-Brauckmann
typische
Insekten: Libellen
Azurjungfer
bei der Paarung
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Nutzung des Hochmoortorfes
Schwarztorf:
Brennmaterial
Wg. des geringen Heizwertes und der begrenzten Vorräte
wurde es durch andere Energieträger ersetzt.
Geringe Mengen werden für den Gartenbau verwendet.
Weißtorf:
Abbau durch Torfwerke für Torfmull für den Gartenbau.
Häufig wird es angereichert mit Mineralien.
Papenburg
als älteste deutsche Fehnsiedlung wurde 1630 gegründet.
3
Jahre später entstand Großefehn
als erste ostfriesische Fehnsiedlung. Bis 1879 entstanden 23
weitere Fehne in Ostfriesland und Oldenburg. Diese Orte liegen
alle in der Nähe von größeren oder kleineren
Flüssen, die dem Torftransport dienten. Hiervon wurden
die Torfkanäle gegraben. An den sogenannten Wieken wurde
den Siedlern Hausgrundstücke mit Torfstichflächen
zugewiesen. Die Moorhufen hatten eine Breite von 40-100m. Da
die Größe von 1,5-3,5 ha als Existenzgrundlage nicht
ausreichte, beschäftigten sich die Fehntjer im Nebenerwerb
mit der Schiffahrt und dem Schiffsbau. |
Karte nach Bünstorf von 1966
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alte Mooreichen
und ein Torfschiff aus dem Moor- und Fehnmuseum Elisabethfehn
Kultivierungsformen
Fehnkultur(vom
17. Jh. bis Anfang des 20. Jh.) |
Fehn, Veen, Venn = Moor, Sumpfgebiet
Ziel: Abbau von Brennmaterial; später auch Kultivierung
der Abbauflächen
Ablauf:
- Anlage von Känalen (Wieken)
- Ansiedlung
- Abtorfung
- Vermischen von Sand und Torf
- landwirtschaftliche Nutzung
Das Schiff war das Haupttransportmittel
Fehnsiedlungen sind Reihensiedlungen, die zur Siedlungsform
der Moorhufendörfer gehören
Skizze
zur Fehnentwicklung
Papenburg
als Beispiel für einen Fehnort
Ziel: vorwiegend landwirtschaftliche Nutzung des Moores
Ablauf:
- Entwässerung durch flache Gräben
- Abbrennen der oberen Schicht
- Säen von Buchweizen und Kartoffeln in die Asche
Folge: schnelle Erschöpfung des Bodens
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des
Moores
Ziel: Schaffung von landwirtschaftlichen Nutzflächen
(Äcker und Weiden)
Ablauf:
- Entwässern durch Gräben
- Tiefpflügen des Moores (bis 60er Jahre) oder
- Sand wird mit Schneckengewinde nach oben gefördert.
Sand und Torf werden vermischt!
KEIN
TORFABBAU
Die
als "Schwalben des Emslandes" bezeichneten Tiefpflüge
der Fa. Ottomeyer rissen das Moor des Emslandes bis zu 2 m
Tiefe auf, holten den Sand noch oben und schufen in Verbindung
mit Torf eine neue landwirtschaftliche Anbaufläche.
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Wodurch
werden Hochmoore gefährdet? -
Entwässerung
- Baum- und Strauchbewuchs
(fördert die Zersetzung des Bodens, entzieht dem Boden
Wasser und verdrängt hochmoortypische Vegetation)
- Torfabbau und Kultivierung
- moorfremdes nährstoffreiches Wasser
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Wie
können Hochmoore erhalten bzw. wiederhergestellt werden?
-
durch Wiedervernässung
- durch Entfernen der Gehölze
- durch Anlage von Randwegen
- durch Oberflächengestaltung (Abflachen von Torfstichkanten)
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Im
bodenkundlichen Sinne gehört Moor zu einer Abteilung
von Böden, die mindestens 30 % organische Substanz enthalten
müssen und deren Mächtigkeit mindesten 30 cm (im entwässerten
Zustand mindestens 20 cm) betragen muss. In der Bodenkunde werden
Moore entsprechend der geografischen Einteilung unterschieden:
Niedermoore:
"Dieser Bodentyp gehört zu den subhydrischen Böden,
besteht zu etwa 60 bis 95% aus aschereicher organischer Substanz und
ist unter dem Einfluss des meist eutrophen Wassers reich an Kalzium
und Stickstoff aber schlecht mit Kalium und Phosphor versorgt."
aus: Ernst Neef, Das Gesicht der Erde, Leipzig 1978, S. 503
Das
Hochmoor gehört zu den semiterrestrischen Böden.
Es Besteht zu 96 bis 99 % aus aschearmer organischer Substanz, weist
pH-Werte von 2,5 bis 3,5 auf und ist nährstoffarm. An der Oberfläche
befindet sich die Bunkerde, die von den Wurzeln der lebenden Vegetation
aufgelockert und stark zersetzt ist. Darunter folgt der wenig zersetzte
Weißtorf. Als untere Schicht ist der stärker zersetzte
Schwarztorf anzutreffen.
Inkohlungsprozeß
Torf
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Braunkohle
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Steinkohle
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Anthrazit
Der
Heizwert steigt in jeder Phase. |
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