Der
Innenraum der Kirche
Blick von der Westempore
zum Altar |
Tonnengewölbe
im Mittelschiff
In Angleichung an die tonnenartige Decke über der Orgel,
die bereits 1793 eingebaut worden war, erhielt das Mittelschiff
bei der Restaurierung 1910 ebenfalls ein Tonnengewölbe.
Die ornamentreiche, räumlich wirkende Ausmalung der Kirche
mit christlichen und weltlichen Autoritäten oblag dem
Kirchenmaler Ebeling aus Hannover, der dabei wiederentdeckte
Reste alter Malerei mit einbezog. An bevorzugter Stelle im
Scheitel des Tonnengewölbes sind Christus und die vier
Evangelisten Matthäus, Markus, Lukas und Johannes dargestellt.Hierdurch
wird der besondere Rang des Evangeliums versinnbildlicht.
In den Kartuschen an den Seiten des Tonnengewölbes stehen
die Namen der Apostel, wobei die doppelte Darstellung von
Thaddäus und Bartholomäus am Anfang und am Ende
eine Besonderheit ist.
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Über
den Pfeilern an der Nordseite
Edzard I. (1462-1528) - In seiner Regierungszeit wurde die Reformation
in Ostfriesland eingeführt.
Christian Eberhard (1665-1708) - Bau der Kirche 1675 und Beginn
der Westerweiterung ab 1706.
Über
den Pfeilern an der Südseite
Carl Edzard (1716-1744) - Letzter ostfriesischer Fürst, förderte
den Bau des Nordflügels.
Christine
Charlotte (1645-1699) regierte vormundschaftlich für ihren
minderjährigen Sohn Christian Eberhard. Sie erteilte die Genehmigung
zum Bau der Kirche 1675.
Über
dem Ausgang an der Westseite
Georg Albrecht (1690-1734) - Beendigung der Westerweiterung im Jahre
1710.
Friedrich II. (1712-1786) - Nach dem Tode des letzten ostfriesischen
Fürsten Carl Edzard fiel Ostfriesland 1744 an Preußen.
1766 wurde der Turm fertiggestellt.
Im
Treppenaufgang an der Südseite
Die Zeichnungen im Treppenaufgang des Südflügels stellen
drei verschiedene sehr frühe Bauphasen dar: Die mittlere Zeichnung
zeigt den Bauumfang der einschiffigen Backsteinkirche aus dem Jahre
1675. Zu sehen ist davon heute noch die Südwand des Chores
mit dem Spitzbogenfenster. Die beiden anderen Bilder zeigen die
Kirche nach der Erweiterung des Jahres 1738 und nach dem Bau des
Turmes 1766.
Orgel
Der
brocke Orgelprospekt stammt aus dem Jahre 1795, das Orgelgehäuse
stellte der Tischlermeister Budde aus Leer her, das Schnitzwerk
D. Koch aus Weener. Die Orgel baute 1964/66 der Wilhelmshavener
Orgelbauer Alfred Führer. Im Jahre 2002 wurde durch die Fa.
Jürgen Ahrend,
Loga, eine neue Orgel unter Beibehaltung des barocken Orgel-Prospekts
gebaut.
Der
Altar geht bereits auf das Jahr 1696 zurück.
Er war seinerzeit ein Geschenk der Junggesellen und der Jungfrauen
der Gemeinde.
Das
Kruzifix aus Eichenholz schuf der Holzbildhauer P. Vogler, Hannover,
im Jahre 1910.
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Die
Kanzel erhielt die luth. Gemeinde Leer
1675 als Geschenk der luth. Gemeinde Esens. Möglicherweise
stammt sie aus dem Kloster Ihlow.
Der
Fürstenstuhl mit Wappen erhielt
1732 sein heutiges Aussehen. Auf Wunsch der Gemeinde für
alle "Gnadenerweisungen" durch die fürstliche
Familie wurde der Stuhl mit einem fürstlichen Wappen
versehen. Es handelt sich dabei um das sechsteilige ostfriesische
Wappen, das von Graf Rudolf Christian (1625-1628) offiziell
eingeführt wurde. Das Wappen ist bekrönt und mit
Mantel und Elefanten behängt. Letztere verweisen auf
die Verleihung des Dänischen Elefantenordens an Christian
Eberhard 1682, Georg Albrecht 1722 und an Carl Edzard 1734. |
Der
Meese´sche Stuhl an der Nordostseite
trägt in der Eingangstür das Datum 1. Januar 1740.
Literaturhinweis:
Warnke, Zur Geschichte der ev.-luth. Gemeinde Leer, 1875 und Linnemann,
Einhundert Jahre aus der Geschichte der ev.-luth. Kirchengemeinde
Leer, 1910
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