Lutherkirche Leer

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Zur Geschichte der Lutherkirche

Um 1675 hatte Leer zwischen 3000 und 4000 Einwohner; davon waren etwa ein Viertel lutherisch.


Zeichnung von 1675
Treppenaufgang des Südflügels

1673 erbaten die Lutheraner von Fürstin Christine Charlotte als Landesherrin und Vormünderin ihres Sohnes Christian Eberhard die Genehmigung zur Gründung einer eigenen Gemeinde und zum Bau einer Kirche. Sie genehmigte den Bau der Kirche und schenkte obendrein Steine des ehem. Klosters Thedinga. Am 2.6.1675 war Grundsteinlegung.In verschienen Epochen wurde die Kirche erweitert. Ein Ausbau im Westen erfolgte zwischen 1706 und 1710.
Der geplante Turmbau wurde noch nicht realisiert.
Für die größer gewordene Gemeinde wurde 1738 an der Nordseite ein Anbau in Form eines halben Kreuzes vorgenommen. Fürst Karl Edzard erlaubte im Jahr 1736 die Finanzierung durch Kollekten zu sichern.
Der verschobene Turmbau wurde nach Genehmigung durch die preußische Regierung am 1.6.1766 begonnen.
Der 1793 an der Ostseite ausgeführte Erweiterungsbau erhielt über der Empore eine tonnenartige Decke, um für die Orgel mehr Platz zu schaffen. Im unteren Teil des Anbaus wurde die Sakristei untergebracht.

Grundriss mit Bauphasen

1882 wurde ein Südflügel in Angleichung an den 1738 gebauten Nordflügel errichtet. Durch diese Erweiterung erhielt die Kirche eine Kreuzform. Anders als beim Nordflügel wurden diesmal zwei Eingänge mit Treppen zu den Emporen eingebaut.
Im Jahre 1910 wurde die Kirche grundlegend restauriert, u. a. Bau eines Treppenhauses an der Nordwestecke; Einbau einer neuen Orgel unter Erhaltung des alten Orgelprospektes; Einbau eines Tonnengewölbes im Mittelschiff; Ausmalen der Decken; Anbringung der Holzvertäfelung und Malen der Seiten.
Eine weitere gründliche Sanierung fand in den Jahren 1987/88 statt.

 

Gedenktafeln an der Außenseite

Tafel am Ostgiebel aus dem Jahre 1675
Die deutsche Übersetzung der Inschrift lautet: "Im Jahre 1675 nach Christi Geburt, am 2. Juni, legte dieses Gotteshaus Grundsteine, im Auftrag und unter Regierung der Fürstin Mutter, Christine Charlotte, geborene Herzogin von Würtemberg und Teck, welche ihren Untertanen in Leer langentbehrte Ausübung des evangelischen Bekenntnisses der unveränderten Augsburgischen Konfession huldvoll gewährte, Christian Eberhard, Fürst von Ostfriesland, Herr von Esens, Stedesdorf und Wittmund."
Die Beschädigungen sind Einschusslöcher aus dem 2. Weltkrieg.

Achteckiger Gedenkstein im Giebel des Nordflügels
Er bewahrt das Gedächtnis an Ulrich, geb. 1499, dem unglücklichen ältesten Sohn Edzards I. und seiner Gemahlin Elisabeth von Rittberg. Der darunter gesetzte viereckige Stein besagt, dass der achteckige Stein vom Kloster Thedinga stammt.

Westportal aus dem Jahre 1710
Die Inschrift im Westportal verweist auf die Erweiterung zwischen 1706 und 1710. Die großformatigen Steine im unteren Teil des Turmes stammen vom Kloster Thedinga. Auf den Erweiterungsbau wude im Jahr 1766 der Turm gesetzt.