1729/1730 wird der Caro-linensieler Hafen angelegt. Er wird nach
der Ehefrau des Fürsten Georg Albrecht von Ostfriesland, Fürstin
Caro-lina, benannt.
Die Einwohnerzahlen stiegen in den nächsten Jahren rapide
an. Schon 1758 zählt der Ort Carolinensiel 204 Einwohner. 1798
waren es bereits 749 Einwohner. Die meisten Einwohner waren in der
Schifffahrt und in der Landwirtschaft tätig.
Durch die geschützte Lage war Carolinensiel ein bedeu-tender
Hafen, so dass die örtliche Wirtschaft davon stark profitierte.
Es war der einzige Sielhafen an der Küste, der
dem offenen Meer nicht frei ausgesetzt war.
Strand in Harlesiel
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Fürst Georg Albrecht
Aufruf zur Ansiedlung
Den Anreiz zur Ansiedlung in Carolinensiel schaffte die Regierung
(Fürst Georg Albrecht) im Jahr 1730. In den Monaten Januar
und Februar war im Auftrag der Regierung ein Aufruf erfolgt, der
"von allen Kantzelen publicieret", und in den Ham-burgischen,
Altonaischen, Amsterdamer, Haarlemer und Hagischen Francoischen
Zeitungen gedruckt wurde.
Hagische Francoische
Zeitung
"Nachdem Ihro Hochfürst-liche Durchlaucht
zu Ost-friesland in Dero Herrschaft Wittmund im vorigen Jahre
einen neuen mit bequemen aus- und inwendigen Haven versehenen
Syhl angelegt haben, und gnädigst inten-tionieret sind,
diejenigen, die daselbst sich häuslich niederzulassen.
Schiffahrt und Handlung, auch aller-hand Nahrung zu treiben
Lust haben, nicht nur be-queme Wohnplätze anweisen zu
laßen, und bey jeden, nach Belieben der Annehmer, gewisse
Stücke vom neu eingedeichten Groden zu Garten, Viehzucht
und Ackerbau in Erbpacht zu verleihen, sondern auch solchen
neuen Einwohnern auf zehen Jahre Freyheit von allen bürgerlichen
Lasten zu erteilen." |
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Bereits 1740 hatte der Ort Carolinensiel ein flecken-mäßiges
Aussehen. Zwei auf dem Deich erbaute Mühlen waren weit sichtbare
Wahr-zeichen.
Friedrichsgroden wurde nach dem Preußenkönig Friedrich
benannt, während auf der Frieslandseite (Ostseite) die Groden
nach Friedrich-August, dem Herrscher von Anhalt-Zerbst, benannt
wurde. Hier lag auch die politische Tren-nung zwischen Friesland
und Ostfriesland, die soge-nannte "Goldene Linie".
1765 lässt Friedrich der Große den Friedrichsgroden
eindeichen. Er lässt die nach ihm benannte Friedrichs-schleuse
erbauen. Da die Frieddrichsschleuse eine offene Sielschleuse
war, konnten auch größere Schiffe den Hafen von
Carolinensiel anlaufen. |
Zugbrücke Friedrichsschleuse
Außenhafen Harlesiel
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