Startseite Vier Jahrhunderte jüdische Geschichte in Oldersum
1606 bis 1940
Ein Beitrag zur Geschichte der Juden in Oldersum
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Zusammenfassung, Ausblick, Nachwort

In Oldersum lebten über 300 Jahre lang Juden. Wahrscheinlich ließen sich Juden aus Emden Anfang des 17. Jahrhundert in Oldersum nieder, vertrieben wegen der judenfeindlichen Politik des von christlichen Handwerkern und Händlern dominierten Magistrats und der calvinistischen Kirche.

Unter dem ständigen Druck hoher Steuern und sog. "Schutzgeld" blieb die Mehrheit arm, einige brachten es erst nach anfänglicher Emanzipation im 19. und erfolgter Gleichstellung im 20. Jahrhundert zu bescheidenem Wohlstand. In Oldersum waren sie meist Schlachter und Viehhändler, gingen "Hausieren" mit Kramwaren und auch Fleisch oder führten ein Manufakturwarengeschäft ("Müller & Zilversmit"). Einige engagierten sich auch in örtlichen Verbänden und Vereinen, waren also durchaus in die "dörfliche Gemeinschaft" integriert und nicht nur "unter sich".

Die Nationalsozialistische Gewaltherschaft hat alles ausgelöscht, aus "Nachbarn wurden plötzlich Juden". Es waren auch Oldersumer, die mitgemacht oder weggessehen haben, denen es gleichgültig oder sogar recht war, daß ein Teil der Bürger anfangs diskriminiert, später mißhandelt, vertrieben, deportiert und ermordet wurde!

Gedenkstein auf den Oldersumer Friedhof
Gedenkstein - aufgestellt 1995

Angesichts der neuerlichen antisemitischen und fremdenfeindlichen Aktivitäten in Deutschland und anderswo soll dieser Artikel dazu beitragen, aus der Vergangenheit zu lernen und sich für christliche Werte wie Versöhnung, Toleranz und Nächstenliebe einzusetzen.

  
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