Wattenmeer / Watt

Watt - Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer

Der Begriff Wattenmeer ist nicht eindeutig definiert. Aufgrund des Gebietes, das durch den Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer ausgewiesen wurde, sind folgende Gebiete einbezogen:

  • das Watt mit dem Rinnensystem
    Priele, Baljen, Seegats
  • die Salzwiesen
  • die Inseln mit den Dünen, dem Strand sowie dem Vorstrand bis 10m Wassertiefe.

 

Küstenprofil -  Insel, Strand, Dünen, Watt, Priel, Salzwiesen, Deich, Sielhäfen
Das Wattenmeer erstreckt sich nach o. a. Definition vom Vorstrand der Insel bis zum Ansatz des Außendeichs.

 

Das Wattenmeer zwischen Den Helder (Niederlande) und Esbjerg (Dänemark) ist weltweit einmalig. Vor ca. 10.000 Jahren (letzte Kaltzeit) wurde die Entstehung des Wattenmeeres eingeleitet. Das Wattenmeer der Gezeitenküste umfasst eine Gesamtfläche von ca 8.000 qkm.

Verteilung des Wattenmeeres:

  • 10 % Dänemark
  • 60 % Deutschland
    - 30 % Schleswig Holstein
    - 30 % Niedersachsen
  • 30 % Niederlande

Als Watt wird der Bereich bezeichnet, der im Wechsel der Gezeiten täglich überflutet und trocken fällt. Eingeschlossen sind auch Priele, Baljen, Seegats und Außentiefs. Nach Sedimenttypen wird das Watt unterschieden in:

  • Schlickwatt, i. d. R. nahe der Hochwasserlinie in Stillwassergebieten
  • Mischwatt, i. d. R. in geschützen Lagen; Nähe Festland, zwischen größeren Prielen sowie in brandungsgeschützten Gebieten vor den Inseln. Hier lebt die Sandklaffmuschel und die Herzmuschel überwiegend.
  • Sandwatt, i. d. R. der größte Teil des Wattenmeeres. Hier lebt der Pierwurm oder Wattwurm. Die Wattmenge, die der Pierwurm vertilgt und wieder ausscheidet umfasst ca. 6 cm der gesamten Wattoberfläche.

Schlickwatt in der Nähe der Salzwiesen

Queller und Schlickgras am Rande der Salzwiesen

 

weitere mögliche Unterscheidungen beim Watt:

  • Quellerwatt, liegt an der Hochwassergrenze. Der Queller wirkt als Schlickfänger und Sinkstoffe lagern sich ab und es entsteht eine Verlandungszone.
  • Torf- oder Kleiwatt sind alte Böden die durch Strömungen freigelegt wurden. Häufig weisen die Torfstücke kreisrunde Löcher auf.
  • Miesmuschelbänke und Muschelschillfelder

Quellerwatt 

im südlichen Jadebusen

 

Wattabfolge auf der Wattwanderung von Harlesiel zur ostfriesischen Insel Spiekeroog
Wir finden zuerst ein etwas tieferes Schlickwatt, das später in Mischwatt übergeht. In nördlicher Richtung wechselt es zum Sandwatt. Vom Festland nach Spiekeroog folgen Schlickwatt, Mischwatt und Sandwatt aufeinander.

Mischwatt
Schlickwatt
Sandwatt Sandwatt - Strömungsrippeln
Strömungsrippeln im Sandwatt

 

Sandwatt - Pierwurm  Sandwatt - Wattwurm
Auf Pierwurmsuche im Sandwatt vor Schillig

Einteilungen können auch nach der geogragischen Lage vorgenommen werden.

Maritime Watten

  • Watt, das offen ist und über keinen schützende Inselgürtel verfügt
    Bsp. ist die Wurster Küste von Bremerhaven bis Cuxhaven
  • Watten, die auf der Rückseite von Inseln oder hohen Sandbänken liegen
    Bsp. ist das Watt südlich der ostfriesischen Inseln
  • Buchtwatten wie Wattgebiete im Jadebusen, im Dollart und der Leybucht

Brachwasserwatten

  • Watten in Flußmündungen wie in der Weser- und Elbemündung

Bei den Anrainerstaaten gibt es beim Schutz des Nationalpark Wattenmeer immer wieder Konflikte zwischen wirtschaftlichen und ökologischen Interessen. In Deutschland sind es die Pläne zum Offshore-Windpark und in den Niederlanden die Pläne zur Erdgasförderung und Muschelfischerei im Wattenmeer. Auf Schloß Gödens wurde im Oktober 2003 ein zweijähriges Pilotprojekt gegründet: "Internationale Wattenmeer-Schule". Während einer einwöchigen Klassenfahrt in eine Wattregion eines Nachbarlandes soll dieser Themenbereich den Schülern näher gebracht werden. Bis zum Jahr 2005 soll voraussichtlich bei der UNESCO der Status des "Weltnaturerbes" für den Nationalpark Wattenmeer beantragt werden.