Daten und Fakten
Seehunde

 

Tragezeit

Die Tragezeit beläuft sich auf ca. 11 Monate. Dies ergibt sich, weil das bereits mehrfach geteilte Ei, die sogenannte "Blastocyste" eine zwei- bis dreimonatige Ruhepause durchlebt, in der sie sich nicht weiter teilt.

Geburts- und Säugezeit

Eine Sandbank ist die ideale Geburtsstätte für den Seehund.
Der Seehund ist ein Lungenatmer, deshalb kann er nicht unter Wasser gebären.
Die Säugezeit beträgt ungefähr
5 Wochen, bis das Gewicht sich verdoppelt oder verdreifacht hat.

Ernährung

 

Es besteht ein vielseitiges Nahrungsangebot von Kleinkrebsen über Plattfische, Schwarmfische, Schnecken und Muscheln, sowie Tintenfische.
In besonderen Regionen kann der Seehund auch Leckerbissen wie z.B. Hering, Scholle, Flunder und Kabeljau finden.

 

Krankheiten und Schadstoffe

Durch die wieder dichteren Bestände der Seehunde haben Parasiten (Bakterien, Würmer, Läuse und Milben) eine bessere Lebensgrundlage. Die größere Gefahr besteht aber durch die Nahrungsaufnahme, wobei der Seehund übermäßig Schadstoffe zu sich nimmt.
Somit ist eine Immunschwäche und Infektanfälligkeit vorprogrammiert.

 

Die Seehund Staupe: Die tödliche Seehund-Seuche Staupe ist im Jahr 2002 erstmals seit 1988 wieder in Deutschland ausgebrochen. Es handelt sich um eine schwere Erkrankung der Atemwege und wird durch Tröpcheninfektion übertragen. Sie schwächt das Immunsystem und macht die Seehunde für andere Krankheiten empfänglich. Nach einer Inkubationszeit von nur wenigen Tagen werden zunächst die Lunge und das zentrale Nervensystem befallen. Die meisten Tiere sterben an Lungenentzündung. In der Regel führt die Krankheit zu einem qualvollen Tod. 1988 starben im Bereich der Nordseeküsten ca. 8600 Seehunde an der Seehund Staupe, dies entsprach 60 % des Bestandes.
Nach Ende der Paarungszeit vermeiden die Seehunde weitgehend Körperkontakte. Dass erschwert die Verbreitung des Virus. Das PDV-Virus ist nicht auf den Menschen übertragbar.

"In den ersten Jahren nach der 1988er Epidemie war die Immunität des gesamten Nordsee-Bestandes gegenüber dem PDV-Virus (Phocine Distemper Virus) relativ hoch", erklärte Dr. Helmut Grimm, stellvertretender Leiter des schleswig-holsteinischen Nationalparkamtes. "Im Zuge der natürlichen Bestandserneuerung nahm die Anzahl der Tiere, die Antikörper besaßen, stetig ab. Heute sind die Seehunde deshalb einem erneuten Virus gegenüber relativ ungeschützt."

aktuelle Informationen zum Stand der Epidemie 2002 vom der www.seehundstation-norddeich.de

 

Gefährdung der Seehunde

Seehunde sind durch zwei prägnante Lebensumstände gefährdet. Zum einen durch die Jagd und zum anderen durch den Verlust an Lebensraum und Nahrungsgrundlage.
Durch starken Rückgang der Seehunde beschloss man 1972 in Niedersachsen die Einrichtung einer ganzjährigen Schonzeit.

 

Beeinträchtigung durch den Menschen

Durch Wattwanderungen, Seehundbankfahrten und falsches Verhalten von Touristen werden Seehunde in ihrer Ruhe gestört. Dieses kann verheerende Folgen für die Tiere haben, wenn die Tiere z.B. beim Säugen gestört werden, kann dies zu Nahrungsmangel führen und schließlich zum Tod.
Zudem verlieren die Tiere bei der Flucht viel Energie.
Bei Jungtieren, deren Nabel noch offen ist, können durch die Reibung auf dem Sand schwere Bauchwunden entstehen.

Mehr Infos zu diesen Themen, finden Sie unter
www.seehundstation-norddeich.de