Schwimmendes Moor bei Sehestedt Ein Naturschutzgebiet besonderer Art ist das Sehestedter Außendeichsmoor. Es ist das einzige Außendeichsmoor der Erde. Dieser Rest des abbrechenden Hochmoores schwimmt auf, wenn Sturmfluten 3,25 m über NN erreichen. Es wird dann unter dem schwimmenden Moor Schlick abgelagert Um 1725 wurde die 7 km lange Deichlücke am Jadebusen zwischen Schweiburg und Seefeld geschlossen. Wesentliche Teile der Deichstrecke führten durch das Hochmoor. Das heutige Sehestedter Außendeichsmoor ist das Reststück des damals 135 ha großen Hochmoor, das ausgedeicht wurde. Der nachgebende Moorboden bereitete den Deichbauern große Probleme. 1958 versackte der Deich über Nacht 1,5 m in den Untergrund (Grundbruch). Das nachgebende Moor wurde unter die Straße bzw. angrenzenden Wiesen gedrückt. Der Deich wurde mit neuer Kleierde auf das alte Niveau gehoben. Die Deicherhöhung von 1984 wurde mit einer stählernen Spundwand (Deichhöhe 8,6 m) vorgenommen, um das weltweit einzigartige schwimmende Moor nicht zu gefährden. Gebildet
hat sich das Moor im Rahmen der großflächigen Vermoorungen
des nordwestlichen Küstenraums. Die günstigen Bildungsbedingungen
im Bereich der Watten und Marschen ("schwimmende" Torfe) bestanden
hierfür offenbar zwischen 3600 und 2800 v.Chr. sowie zwischen 1700
und 300 v.Chr.. Während dieser Zeitabschnitte vermoorte die gesamte
Küstenniederung zwischen Ems und Weser großflächig. Das Sehestedter Außendeichsmoor (schwimmendes Moor) ist ein bekanntes Beispiel für ein vermoortes Gebiet, das später nicht mehr im Rahmen von Transgressionen vom Meer überflutet wurde. Es wurde erst nach dem Einbruch des Jadebusens von der See erreicht. Durch das Aufschwimmen der leichten oberen Torfschicht wird das Überfluten heute verhindert. Dieses Klapp-Phänomen gab es früher an vielen Stellen der Nordseeküste. Heute ist das Sehestedter Außendeichsmoor einzigartig auf der Welt und steht unter Naturschutz. Durch Sturmfluten wird es aber zunehmend zerstört. |