Gulfhauser / Gulfhof
am Beispiel Etzel
Bis spät in das 20. Jahrhundert wurden fast alle Bauernhäuser, aber auch viele kleinere Landarbeiterhäuser, nach dem Prinzip des Gulfhauses / Gulfhofes errichtet. Diese Bauform ist an reiner Zweckmäßigkeit und an den vorhandenen Ressourcen an Baumaterialien ausgerichtet. Wie vieles in Ostfriesland stammt auch diese Errungenschaft aus dem nahen Holland.
Die mit Lehm
verschmierten Strauchflechtzäune dienten nur zum Außenabschluß
oder zur Innenraumabteilung. Durch diese Technik konnten erstmals
die Tier-und Vorratsquartiere von Wohnräumen getrennt werden. Anfang
des neunzehnten Jahrhunderts wurden die Flechtzäune durch das heute
bekannte Ziegelmauerwerk ersetzt.
U. a. gibt es in Etzel noch eine Reihe sehenswerter fast unverändert erhaltene Bauten zu sehen, so zum Beispiel die größeren Höfe am südlichen Ausgang des Kirchloogs. Jederzeit zu besichtigen ist das kleine Landarbeiterhaus der "Dörpslü" im Loog.
(c) Hartwig Conrads, Etzel
Grundriss eines Gulfhauses bzw. Gulfhofes Das ehemals in Scharrel (Saterland) gestandene Gulfhaus ist heute im Museumsdorf in Cloppenburg zu besichtigen. Die Raumaufteilung innerhalb verschiedener Gulfhäuser ist sehr unterschiedlich. Ein interessantes Gulfhaus - das Oll Reef Hus - steht in Wrisse bei Großefehn und ist als Cafe und Kuriositätenmuseum ein spannender Tipp. Weitere sehr beachtliche Gulfhöfe stehen in Groothusen (Krummhörn) u. a. das Swanenhuus. Sie stehen zum Teil unter Denkmalschutz. Zu den historischen Prunkstücken gehört das aufwendig renovierte Swanenhuus (Gulfhof) aus dem Jahre 1834. Der Gulfhof, der innen und außen unter Denkmalschutz steht, wird heute als Ferienwohnung vermietert.
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