Kirche zu Engerhafe

Die Kirche -"Johannes dem Täufer" - wurde zwischen 1230 und 1250 erbaut. Sowohl im Osten als auch im Westen war je ein weiteres Joch angefügt.

Der gesamte Bau war vollständig eingewölbt. Im 16. oder 17. Jahrhundert wurden die Gewölbe abgetragen und durch eine Bretterdecke ersetzt. Lediglich im Altarraum blieb das Gewoölbe erhalten.

Im Jahre 1250 wurde die Engerhafener Kirche zu einer der sechs Sendkirchen im Brookmerland ernannt. Wie die Kirche vor dieser Ernennung baulich aussah, ist nicht bekannt, doch war sie zunächst ein Apsissaal mit fünf quadratisch überwölbten Jochen. Der östliche Teil - romanischer Stil - wurde vermutlich um 1260 gebaut. Der westliche Teil wurde zwischen 1275 und 1285 im gotischen Stil angefügt.

Tritt man durch das in der Westwand befindliche Portal, erhebt sich vor den beiden Fenstern im östlichen Gewölbeloch der prächtige Altar von 1698. In dessen Predella stehen die Schnitzfiguren, die die Geburt Jesu Christi darstellen. Darüber, als Hauptmotiv, das letzte Abendmahl, das Jesus Christi mit seinen Jüngern feierte. Auf den nächsten Stufen folgen die Kreuzigungs- und Auferstehungsszene.

Im Jahre 1806 wurde die Kirche an der Ostseite um ca. drei Meter und im Westen um 12 Meter verkürzt. Dabei verschwanden die Apsis und das westliche Joch. In dem östliche ursprünglichen Teil befinden sich an beiden Seiten unten angebrachte Rundfenster. Hier wurde das Halseisen eingemauert, dass heute nicht mehr vorhanden ist. Am östlichen Ende der Südseite befinden sich Rundbogennischen, die schmale Spitzbogenfenster enthalten.

1775 wurde eine morsche Holzdecke durch eine neue ersetzt. Der zunehmende Verfall verursachte noch weitere bauliche Veränderungen, wie die Entfernung eines weiteren Jochs. Doch bis heute ist die Kirche ein imposanter Bau geblieben.

In den Jahren 1908 bis 1910 wurde die Kirche gründlich renoviert. In dieser Zeit erhielt sie aus statischen Gründen auch eine Sakristei. Das Innere der Kirche zeigt Spitzbogen, die sich um jede Gruppe von Fenstern und Mauerdurchbrüchen hinziehen. Sie schließen den Raum zwischen zwei Pfeilern malerisch ab. An den Längswänden der südlichen Hälfte befindet sich noch heute ein Mauergang, ein sogenannter Mönchsgang, der von außen durch die Fenster erleuchtet wird und zum Inneren durch schmale, kleine, halbrunde Öffnungen Licht durchläßt.

 

In einigem Abstand, erhebt sich westlich der Kirche der Glockenturm - 14. Jahrhundert -.

Der Glockenturm trug in früherer Zeit zwei Glocken aus dem 16. und 17. Jahrhundert, die jedoch heute nicht mehr existieren. Die heutigen Glocken stammen aus den Jahren 1875 bzw. 1796.

Das Pfarrhaus, nördlich der Kirche gelegen, - 14. Jahrhundert - ist wohl das älteste bewohnte Pfarrhaus in Ostfriesland.

 

Die Kanzel wurde laut ihrer Inschrift im Jahre 1636 gefertigt. Sie wurde im Spätrenaissance-Frühbarock-Stil gebaut und zeigt Bilder der vier Evangelisten. Auf dem Schalldeckel befinden sich Engel mit ausgebreiteten Flügeln und oben einer Christusfigur, die von einmaliger Qualität in Ostfriesland ist.

1698 wurde der große Altar mit seinen schwungvollen Barock- und Rokokoformen aufgestellt. Auf ihm sind in bemaltem Schnitzwerk unten die Geburt Christi mit den anbetenden Hirten, darüber in großer Nische das Abendmahl und im oberen Aufsatz in einer kleinen Nische die Kreuzigungsszene darstellt.

Die 1972 renovierte Orgel befindet sich noch im alten Rokokogehäuse von 1775

   
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