St. Florian Kirche, Sillenstede
(ev. - luth. Kirche)

Es handelt sich um eine erstaunlich gut erhaltene Granitquaderkirche aus romanischer Zeit (Mitte des 12. Jh.).

Auf beiden Seiten der Apsis ist das Granitquaderwerk vollkommen erhalten. Die wuchtigen Mauern sind nur durch hochgelegene, schmale Fenster - romanisch - und durch einfache Portale unterbrochen.

Wie viele andere Kirchen der Region steht sie auf einer Warf oder Wurt und war früher Zufluchtsort bei Sturmfluten.

Die Kirche ist 44 m lang, 13 m breit und die Mauerhöhe beträgt 11 m. An der Ostseite befindet sich eine Apsis. Es ist die größte friesische Granitquaderkirche. Die Steine des Glockenturms - Granit-, Back- und Tuffstein - stammen von einem Vorgängerbau der Kirche.

Das Baumaterial der Granitquaderkirchen sind Findlingen der norddeutschen Moränenlandschaft und stammen somit aus den Gletschern der Eiszeiten.

Die beschlagenen Steine wurden in Schalenbauweisen über- und nebeneinander gesetzt. So wurden Außen- und Innenwände errichtet. Die Zwischenräume wurden mit Steinabfällen und Muschelkalk gefüllt. Damit erreicht die Mauer eine Stärke von ca. 1,40 m.

Eisenanker wurden eingezogen, um das Ausbrechen der Quadersteine der Außenmauer zu verhindern.

Luthers Wappen - ein vergoldeter Schwan - ist am Westgiebel zu sehen.

       
  Mit der reichhaltigen, wertvollen Ausstattung beeindruckt das Kircheninnere. Dazu zählen:

der spätgotische Flügelaltar von 1515/20

der Taufstein von 1250

die Wandmalereien aus Barock, Rokkoko und Renaissance

die Johann Adam Berner Orgel von 1757

der Kirchenstuhl von Johann Flörquen - 1687 -

 

Die Grundrissform ist ein langgestreckter Apsissaal. Ein großer Triumphbogen mit Rücksprung und eingelegtem Rundstab im Bogenschluss sowie Heiligenstatuen in Wandnischen trennen ein Chorjoch vom Saal - Kirchenschiff - ab.

Rechts und links vom Bogen befinden sich nachträglich eingebaute Ciborien - romanisch - . Es handelt sich um überdachte Seitenaltäre.

 

 

 


Grundriss mit den nachträglich eingebauten Seitenaltarciborien.

 
       
 

Der spätgotische Flügelaltar - flämische Arbeit - zeigt die Leidensgeschichte Jesu.

Der aus Eiche geschnitzte Altar - 1515/20 - ist vollständig erhalten. 1987/88 wurde der Altar restauriert. Ist er geöffnet, so zeigt er die Leidensgeschichte Jesu. Geschlossen sind die vier Evangelisten zu sehen.

Bei der Renovierung 1984/85 wurden Wandmalereien aus Romanik, Gotik, Renaissance und Barock freigelegt.

Auf dem Kanzelkorb, dessen ältester Teil aus dem 17. Jh. stammt, sind die 4 Evangelisten dargestellt.

 

 

 
       
 

Auf der Johann Adam Berner Orgel mit ihrem originalgetreu erhaltenen Klang findet alljährlich der Sillensteder Orgelsommer mit Werken verschiedenster Komponisten statt.

Berner baute 1757 eine 2-manualige Orgel ohne Pedal mit 14 Registern. Heute sind 11 davon noch vollkommen erhalten. Es handelt sich um eine der schönsten historischen Orgeln Norddeutschlands.

1934/36 hat Alfred Führer, Wilhelmshaven, die 3 ursprünglichen Register ersetzt, ein selbständiges Pedal hinzugefügt und dem vorhandenen Klang sehr gut angepasst. Der Prospekt besteht vollständig aus Lindenholz.

Detailbeschreibungen finden Sie auf der Seite der

St. Florian Kirche, Sillenstede.

Die St. Florians Kirche ist tagsüber geöffnet. Für Gruppen werden Kirchenführungen angeboten. Informationen erhalten Sie im Kirchenbüro.