Granitquaderkirche St. Marcus in Marx

Die St. Marcus Kirche wurde Ende des 12. Jahrhunderts erbaut. Die Saalkirche mit Apsis hat z. T. noch die ursprünglichen Fenster. Dies gilt für die Rundbogenfenster der Nordseite, während auf der Südseite die Fenster vergrößert wurden. An der Süd- und Nordseite wurden die Portale zugemauert. Die Westwand wurde 1841 größtenteils mit Backsteinen erneuert. Dabei entstand das jetzige Eingangsportal. In der Nordwand sind 4 riesige Granitsteine zu sehen, die wahrscheinlich von einem urgeschichtlichen Großsteingrab stammen. Der Glockenturm datiert aus dem 17. Jahrhundert. Die Kirche hat eine flache Balkendecke mit gewölbter Apsis. J. G. Rohlfs aus Esens baute 1823 die Orgel. Die Kanzel stammt aus der ersten Hälfte des 18. Jh..


   
links: Südseite rechts: Nordseite


folgender Text und die beiden Grafiken entstammen der Webseite
Niedersächsisches Institut für historische Küstenforschung, Wilhelmshaven
Dipl.-Geol. Friederike Bungenstock

"Geschiebe, deren Herkunftsort infolge ihrer besonders typischen Zusammensetzung rekonstruierbar ist, werden als Leitgeschiebe bezeichnet. Sie geben Hinweise auf die Wege und Bewegungsrichtung des damaligen Inlandeises, siehe dazu die folgende Karte mit den Herkunftsgebieten der auf der Westwand der Kirche von Marx zu identifizierenden Leitgeschiebe:

Im Folgenden finden Sie eine Beschreibung der Gesteinsquader der Marxer Kirche links neben dem Eingang. Einige der Quader konnten als Leitgeschiebe identifiziert werden, sie sind dann entsprechend benannt worden.

 

Karte oben: Herkunftsgebiete der auf der Westwand der Kirche von Marx zu identifizierenden Leitgeschiebe.

 

Karte oben links: Die Granitquader der Westwand der Marxer Kirche links neben dem Eingang.


1) Biotit-Granit: rosa- bis fleischfarben, mittelkörnig. Höhe: 1,70 m; Breite: 1,50 m.
2) Granitgneis: grau, mittelkörnig. Höhe: 0,84 m; Breite: 1,16 m.
3) Siljan-Granit: rot, mittelkörnig. Höhe: 0,80 m; Breite: 0,60 m.
4) Roter Växjö-Granit: blassrosa, mittelkörnig, mm-große hellblaue Quarze, blassrosa Feldspäte. Dunkelgraue, mehrere cm-große Gesteinseinschlüsse: der Granit hat andere Gesteinsstücke „gefressen“ und nicht „verdaut“. Höhe: 0,73 m; Breite: 0,58 m.
5) Småland-Granit: rot, mittelkörnig. Höhe: 0,23 m; Breite: 0,50 m.
6) Granit: rosa, mittelkörnig. Höhe:0,37 m; Breite: 0,66 m.
7) Diorit: grau, hellgraue Feldspäte, Biotit, Hornblende, kleinkörnig. Höhe: 0,35 m; Breite: 0,42m.
8) Granit: blassrote bzw. rosa bis 1,5 cm große Feldspäte, aber auch ganz kleine Körner. Höhe: 0,38 m; Breite: 0,45 m.
9) Granit: rosa-grau, kleinkörnig, Ader mit grobkörnigen roten Feldspäten. Höhe: 0,77 m; Breite: 0,28 m.
10) Granit: blassrötlich, mittelkörnig. Höhe: 0,48 m; Breite: 0,80 m.
11) Småland-Granit: (wahrscheinlich vom gleichen Block wie Nr. 5)rot, mittelkörnig. Höhe: 0,50 m; Breite: 0,30 m.
12) Åland-Granit: gelbrot, einzelne bis 1 cm große Feldspäte mit Ringen, mittelkörnig. Höhe: 0,43 m; Breite: 0,47 m.
13) Granit: rosa, mittelkörnig. Höhe: 0,53 m; Breite: 0,40 m.
14) Granit: grau, feinkörnig, randlich grobkörnige „pegmatitische“ Partie von rosa Feldspäten. Höhe: 0,35 m; Breite: 0,40 m.
15) Granit: rot bis lila, grünliche Plagioklase, wahrscheinlich auch Chlorit-Bestandteile, feinkörnig. Höhe: 0,48 m; Breite: 0,60 m.
Der Granit mit der Nr. 15 trägt das Schild der Kirche:

16 –21): 6 verschiedenfarbige Granite.

Es sind also weit überwiegend, aber nicht ausschließlich, Granite verwendet worden."

 

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