Ems - Jade - Kanal

Zur Mitte des 19. Jahrhunderts erwarb das Königreich Preußen am Jadebusen einige hundert Hektar ungenutztes Marschland vom oldenburgischen Herrscherhaus, mit direkter Anbindung an das Tiefwasser der Außenjade. Beabsichtigt war hier die Errichtung eines militärischen Marinehafens. Gleichzeitig wurde mit dem Bau von Kasernen und der Errichtung von Bedienstetenwohnungen begonnen. Der Namensgeber dieser Retortenansiedlung und des künstlich angelegten Hafens war der damalige König Wilhelm von Preußen.

 
Wilhelmshaven


Um eine strategisch wichtige Anbindung an den seinerzeit bedeutenden, an der Ems gelegenen, Handelshafen Emden zu erhalten, wurde ein quer durch ganz Ostfriesland verlaufende Kanal geplant. Gleichzeitig sollte dieser Kanal die riesigen, im zentralen Gebiet von Ostfriesland gelegenen Hochmoorgebiete für eine geplante Urbanisierung entwässern.

    
Schleusen am Ems - Jade - Kanal

Die abfließenden Wassermassen sollten zudem die beiden Häfen schlickfrei spülen. Gebaut wurde der Kanal, mit einer Gesamtlänge von 73 km, in den Jahren von 1882 bis 1897.
Zur feierlichen Eröffnung war der damalige preußische Reichskanzler Otto von Bismarck geladen. Dieser lehnte allerdings mit folgendem überlieferten Worten schroff ab:


Kesselschleuse in Emden


"Wegen einer solchen Kuhrinne begebe ich mich doch nicht ins unwirtliche Ostfriesland".

zum Ems-Jade-Weg (Radwanderweg)

(c) Hartwig Conrads, Etzel