Klootschießländerkampf
Ostfriesland : Oldenburg

Stimmungen bei Käklern und Mäklern

Das Klootschießen (Nationalsport) wie auch das Struukbessensmieten muß als eine Kraftsportart angesehen werden. "Statt des Besens wird jetzt eine Holzkugel mit innerem Bleikern geworfen, und zwar über gefrorene Äcker, Felder und Weiden, bevorzugt in Küstennähe; hier liegt der tiefere Grund dafür, daß so viele Kugeln nie wieder auftauchen. Die Kloot-Kugel oder der Kloot muß 475 Gramm wiegen und 58 Millimeter Durchmesser aufweisen. Weshalb nicht 476 Gramm und 57 Millimeter Durchmesser oder 474 Gramm und 56 Millimeter Durchmesser?

  Hier handelt es sich um jene Fragen, bei denen die Antwort nur lauten kann: 'Das ist eben so'. Man muß beim Klootschießen sehen, daß es bei ihm nicht zuletzt um das gesellige Trinken vor  dem Werfen, während des Werfens und nach dem Werfen geht. Wurde das Spiel deswegen 1731 staatlich verboten? Ja. Und dann noch wegen anderer staatsgefährdender Ausschreitungen zwischen den beteiligten Teams. Das kümmerte jedoch die Ostfriesen nicht den Kloot. Und heute akzeptiert der Staat das Klootschießen ohne jeden Vorbehalt. Zumal es mangels gefrorener Flächen nicht so oft stattfindet." 
"Sogenannte "Käkler" und "Mäkler" begleiten die Spieler die ganze Wettkampfstrecke lang. Die Käkler trinken Ostfriesischen Landwein und veranstalten nur käkelnden Krach. Die Mäkler trinken ebenso Ostfriesischen Landwein und wissen haargenau, wie man richtig werfen muß; sie selbst werfen jedoch nicht. Ohne Käkler und Mäkler macht " es nur halb soviel Spaß. 

aus: Thomas Degering , Die Ostfriesen Pauschal, Fischer Taschenbuch Verlag 1999 S.50ff.

 
zur etwas realistischeren Darstellung